• BERLIN/PJÖNGJANG/HANOI (Eigener Bericht) - Aktuelle Versuche der Trump-Administration, Nordkorea mit Hilfe Vietnams gegen China zu positionieren, sind schon vor Jahren von deutschen Experten mit vorbereitet worden. Dabei handelt es sich um Bemühungen, Pjöngjang eine wirtschaftliche Öffnung nach vietnamesischem Modell nahezubringen, wie sie deutsche Fachleute bereits 2012 und 2013 unternommen haben. Hintergrund ist das systematisch verfolgte Ziel von Staatschef Kim Jong-un, eine innere wirtschaftliche Liberalisierung Nordkoreas mit einer äußeren ökonomischen Öffnung zu verbinden; 2013 scheiterte dies allerdings an einer Verschärfung der Sanktionen gegen Nordkorea. Der Versuch steht im Hintergrund auch des heute beginnenden Treffens mit US-Präsident Donald Trump. Dabei wird eine Öffnung nach vietnamesischem Modell in Gegensatz zu einer Öffnung nach chinesischem Modell gesehen. Vietnam kooperiert immer enger mit den USA, auch im Machtkampf gegen China. Gelänge es, Pjöngjang enger an Hanoi zu binden, dann stiegen die Chancen, es ebenfalls gegen Beijing in Stellung bringen zu können. ex.klusiv

  • BERLIN/PYÖNGYANG (Eigener Bericht) - Nach dem gestrigen Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un fordern deutsche Politiker eine Beteiligung Berlins und der EU an einem "multilateralen Dialogprozess" in Nordostasien. Berlin solle "eine deutsch-französische Initiative" starten, um sich in die bevorstehenden Verhandlungen mit Pyöngyang einzumischen, erklärt der CSU-Politiker Hartmut Koschyk, der lange Zeit selbst Gespräche in Süd- und in Nordkorea führte. Südkoreas Präsident Moon Jae-in sei intensiveren deutsch-europäischen Aktivitäten auf der koreanischen Halbinsel nicht abgeneigt. Deutsche Wirtschaftsvertreter machen sich ihrerseits Hoffnungen auf profitable Geschäfte. Hintergrund ist, dass Nordkoreas Staatsspitze darauf setzt, die Ressourcen des Landes nach der Erlangung der nuklearen Abschreckungskapazität weitgehend auf den ökonomischen Aufbau zu fokussieren. So hat Pyöngyang seit 2013 22 Sonderwirtschaftszonen errichtet. Berlin solle Nordkorea-Geschäfte über die KfW und mit Hermes-Exportabsicherungen fördern, verlangt der DIHK. ex.klusiv

  • In Lauerstellung

    PYÖNGYANG/BERLIN (Eigener Bericht) - Die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP) nutzt eine strategische Neuorientierung Nordkoreas und nimmt ihre Aktivitäten in dem Land wieder auf. Die nordkoreanische Staatsführung hat kürzlich offiziell die bisher gleichgewichtige Förderung von Militär und Wirtschaft eingestellt und der Förderung der Wirtschaft alleinige Priorität eingeräumt. Staatschef Kim Jong Un strebe dies schon seit Jahren an, habe jedoch zunächst der Entwicklung einer nuklearen Abschreckungskapazität Vorrang gegeben, um vor einem eventuellen US-Überfall sicher zu sein, urteilen Experten. Nun wolle er die UN-Sanktionen abschütteln, um ausländische Unternehmen ins Land holen zu können. Wichtige Schritte dazu seien längst eingeleitet. Dazu hat womöglich auch die Naumann-Stiftung beigetraten, die bereits 2002 erste Kontakte zu Pyöngyang aufgenommen und dort 2004 einen ersten Workshop zur "wirtschaftlichen Modernisierung" des Landes durchgeführt hat. Nun sollen die Aktivitäten intensiviert werden. Die deutsche Wirtschaft liegt Berichten zufolge "in Lauerstellung". ex.klusiv

  • BERLIN/PYÖNGYANG (Eigener Bericht) - Die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP) berät die EU in Sachen Nordkorea und verweist auf die Chancen einer ökonomischen Liberalisierung in dem Land. Die Frage, wie aktuell vorhandene Liberalisierungstendenzen genutzt werden könnten, um Einfluss zu gewinnen, ist im Sommer Thema einer hochrangig besetzten Diskussionsveranstaltung in Südkorea gewesen, die von der Naumann-Stiftung mitorganisiert wurde. Ehemalige Mitarbeiter von Regierungsstellen in Pyöngyang, die in den Westen übergesiedelt sind, halten es für möglich, innere Spannungen in Nordkorea zu befeuern und Teile der Bevölkerung gegen die Regierung in Stellung zu bringen. Berlin plädiert dafür, den Druck auf Pyöngyang mit harten Sanktionen aufrechtzuerhalten, einen Krieg aber zu vermeiden. US-Präsident Donald Trump, der offen erklärt hat, Nordkoreas "völlige Zerstörung" nicht auszuschließen, hat jetzt in Japan seine Drohungen wiederholt. Ein militärischer Angriff auf das Land wird allerdings auch von beträchtlichen Teilen des US-Establishments abgelehnt. ex.klusiv

  • BERLIN/PYÖNGYANG (Eigener Bericht) - Die EU wird ihre Sanktionen gegen Nordkorea verschärfen und stärkeren Einfluss auf den Konflikt um das Land anstreben. Das kündigen die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, Außenminister Sigmar Gabriel und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an. Demnach sollen Nordkoreaner künftig nicht mehr in der EU erwerbstätig sein dürfen; Brüssel könne eine vermittelnde Position ähnlich wie im Konflikt um das iranische Atomprogramm einnehmen. Jenseits der Sanktionen sehen Berliner Außenpolitikexperten lediglich langfristig wirksame Optionen zur Einflussnahme. So könne man die jetzt schon umfangreichen Rüstungsexporte nach Südkorea ausweiten, heißt es etwa beim German Marshall Fund of the United States. Eine weitere Möglichkeit bestehe darin, auf künftige innere Umbrüche in Nordkorea zu setzen und dazu mit China zu kooperieren, heißt es in der Fachzeitschrift Internationale Politik. Gleichzeitig raten Spezialisten zu größter Vorsicht bei politischen Interventionen: Die Kriegsgefahr sei zur Zeit enorm. ex.klusiv

  • BERLIN/WASHINGTON/PYÖNGYANG (Eigener Bericht) - Deutsche Nordkorea-Experten warnen vor einer ungeplanten militärischen Eskalation im Machtkampf um die nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramme. Zwar lehne die Trump-Administration eine "militärische Option" gegenüber Pyöngyang derzeit ab, weil "der Kollateralschaden ... als unbeherrschbar eingeschätzt" werde, urteilt der Bundestagsabgeordnete und Korea-Spezialist Hartmut Koschyk (CSU). Doch könne niemand ausschließen, dass Fehlreaktionen einzelner Militärs zu Zusammenstößen und letztlich zum großen Konflikt führten. Hintergrund ist die Suche nach Wegen, Nordkorea zum Verzicht auf seine Nuklearwaffen zu bewegen; da die nordkoreanischen Raketen mittlerweile US-Territorium erreichen können, ist in Washington vom "Jahr der Entscheidung" die Rede. Auch die Bundesrepublik hat sich in den vergangenen Jahren bei ihren Bemühungen, Pyöngyang zu einer wirtschaftlichen oder politischen Öffnung zu bewegen, immer wieder die Zähne ausgebissen. Das Beispiel Libyen habe der nordkoreanischen Regierung vor Augen geführt, was geschehen könne, wenn man sich gegen angebliche Sicherheitsgarantien auf nukleare Abrüstung einlasse, hieß es letztes Jahr in Washington. ex.klusiv

  • PJÖNGJANG/BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Außenpolitik-Spezialisten raten zur Abkehr von der militärischen Konfrontationspolitik gegenüber Nordkorea und zu neuen Angeboten an die Führung in Pjöngjang. Die Konfrontation werde kaum zu einem Erfolg führen, urteilt ein Korea-Experte der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung: Die nordkoreanische Staatsspitze greife auch deshalb zu Kriegsdrohungen gegenüber dem Westen, weil diese es ihr erlaubten, die Bevölkerung hinter sich zu scharen und von inneren Missständen abzulenken. Wolle man gegenüber Pjöngjang Erfolge erzielen, müsse man der Führung vielmehr intensive Unterstützung bei der ökonomischen Öffnung in Aussicht stellen und ihre Machtstellung auch für den Fall einer Systemtransformation garantieren. Dass ein solches Vorgehen möglich sei, zeige das Beispiel Vietnam. Tatsächlich sind parteinahe deutsche Stiftungen sowie deutsche Experten aus Wirtschaft und aus Justiz bereits seit geraumer Zeit beratend in der nordkoreanischen Hauptstadt tätig; ein beteiligter Wissenschaftler berichtete bereits zu Jahresbeginn von einem bestehenden, eventuell noch im laufenden Jahr zur Anwendung kommenden "Masterplan" zur Systemtransformation. Für Berlin geht es dabei nicht nur um unmittelbare ökonomische Vorteile im Falle einer Öffnung des Landes, sondern auch um politischen Nutzen: Spürbarer Einfluss auf der koreanischen Halbinsel wäre mit einer wichtigen Rolle in Ostasien verbunden, einem künftigen Gravitationszentrum der Weltpolitik. ex.klusiv

  • PJÖNGJANG/BERLIN (Eigener Bericht) - Hoffnungsvoll reagieren deutsche Außenpolitiker auf die jüngsten Ankündigungen einer wirtschaftlichen "Öffnung" der Demokratischen Volksrepublik Korea. Wie Staatschef Kim Jong Un erklärt, stehe dem Land ein "radikales Umsteuern" bevor, das auch eine "Wiedervereinigung" mit der Republik Korea nicht ausschließe. Berichten zufolge sind deutsche Wirtschaftswissenschaftler und Juristen in Pjöngjang mit der Ausarbeitung ökonomischer Regelwerke befasst, die auch westlichen Firmen lukrative Geschäftschancen eröffnen könnten. Nordkorea verfüge über große Rohstoffvorräte und äußerst billige Arbeitskräfte, heißt es. Deutsche Experten sind im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung bereits seit mehreren Jahren in Pjöngjang aktiv, um dort für die "Transformation von einer Planwirtschaft zur Marktwirtschaft" zu werben. Die Bundesrepublik gilt auch in Südkorea wegen ihrer Erfahrungen bei der Übernahme der DDR als wichtiger Informations- und Kooperationspartner in puncto "Wiedervereinigung". Die Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel ist von großer Bedeutung für die Volksrepublik China, auf deren nationale Sicherheit sie enorme Auswirkungen hat. ex.klusiv

  • PJÖNGJANG/BEIJING/BERLIN (Eigener Bericht) - Angesichts der Konflikteskalation an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea debattieren Berliner Außenpolitiker über deutsche Handlungsoptionen in Ostasien. Es sei nicht länger sicher, dass die USA weltweite Vormacht blieben, heißt es bei der Stiftung Wissenschaft und Politik; insbesondere die Volksrepublik China fordere die Vereinigten Staaten heraus. Für die europäischen Mächte bedeute dies eine stärkere Notwendigkeit, Interventionen auch in Ostasien in Betracht zu ziehen - militärisches Eingreifen inklusive, folgerte schon vor mehreren Jahren der Autor einer Studie zur deutsch-europäischen "Fernostpolitik". Derartige Überlegungen drängen sich angesichts der jüngsten Zuspitzung zwischen der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik (KVDR, Nordkorea) und der Republik Korea (Südkorea) in Berlin erneut auf. Hintergrund ist die Mutmaßung, im Konflikt zwischen Nord- und Südkorea trete ein neuer Stellvertreterkonflikt zwischen den beiden Hauptmächten des frühen 21. Jahrhunderts zutage: zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China. Deutschland dürfe da nicht abseits stehen, hieß es schon vor Jahren in Berlin. ex.klusiv

  • PJÖNGJANG/SEOUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach den bewaffneten Auseinandersetzungen an der Seegrenze zwischen Süd- und Nordkorea erhöht Berlin den Druck auf Pjöngjang. Wie das Auswärtige Amt mitteilt, hat es am gestrigen Mittwoch den Botschafter Nordkoreas einbestellt und gegen den tödlichen Beschuss der Insel Yeonpyeong protestiert. Die Eskalation an der umstrittenen Seegrenze beschädigt deutsche Bemühungen, eine Vereinigung Süd- und Nordkoreas zu erreichen. Auf dieses Ziel arbeitet die Bundesrepublik seit Jahren hin. Berlin erhofft sich davon nicht nur eine einflussreichere Position auf der koreanischen Halbinsel - man sei in Sachen "Wiedervereinigung", heißt es, konkurrenzlos qualifiziert -, sondern auch umfassende geostrategische Vorteile gegenüber China. Wie chinesische Experten bestätigen, dient Nordkorea der Volksrepublik als "Pufferzone" gegenüber den in Südkorea stationierten US-Streitkräften. Südkorea wiederum wird von Deutschland schon seit Jahren mit Kriegsgerät unterstützt. Das Land nimmt gewöhnlich vordere Plätze auf der Rangliste deutscher Rüstungsexporte ein - zuletzt Platz eins. ex.klusiv