• Das Gedenken der Wehrhaften

    Außenministerin Baerbock treibt im Baltikum die Formierung des Westens gegen Russland voran und gedenkt dabei der „Opfer des Kommunismus“, nicht aber der baltischen NS-Opfer.

    BERLIN/RIGA/TALLINN/VILNIUS (Eigener Bericht) – Im Schatten der militärischen Formierung des Westens gegen Russland zeichnet sich eine Verschiebung in der offiziellen Berliner Gedenkpolitik ab. Dies ergibt sich aus den Terminplänen für die Reise von Außenministerin Annalena Baerbock in die drei baltischen Staaten, die gestern in Lettland begonnen hat. Neben ihren Gesprächen bei militärischen Stellen will Baerbock heute in Estland ein Denkmal für die Opfer des Kommunismus besuchen; ein Gedenken aber an die Opfer der NS-Besatzer und baltischer Kollaborateure, durch deren Terror fast die ganze jüdische Bevölkerung zu Tode kam, ist nicht eingeplant. Aus Rücksicht auf die baltischen Staaten hat die Bundesregierung bereits in der Vergangenheit einer Resolution der UN-Generalversammlung wiederholt nicht zugestimmt, die sich gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus und seiner Kollaborateure richtet. Einheimische NS-Kollaborateure werden in allen drei baltischen Staaten öffentlich geehrt. Baerbock erklärte vor ihrer Reise, aktuell gehe es vor allem um „Wehrhaftigkeit“ gegenüber Russland; dazu lasse sich im Baltikum viel lernen. ex.klusiv

  • Von Tätern, Opfern und Kollaborateuren (III)

    Vor 80 Jahren starteten NS-Verbrecher und NS-Kollaborateure erste Pogrome und Morde an Juden im Baltikum. Baltische Kollaborateure werden heute als "Freiheitskämpfer" geehrt.

    BERLIN (Eigener Bericht) - Im Schatten der einmarschierenden Wehrmacht starteten deutsche NS-Verbrecher vor genau 80 Jahren gemeinsam mit mittel- und osteuropäischen Kollaborateuren die ersten Pogrome und Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung der Sowjetunion. Gestern vor 80 Jahren begannen etwa in der litauischen Stadt Kaunas unter den Augen von Wehrmachtssoldaten Pogrome, bei denen deutschen und litauischen Tätern bereits bis zum 29. Juni 3.800 Jüdinnen und Juden zum Opfer fielen. Nur fünf Prozent der ungefähr 200.000 litauischen Juden überlebten die Shoah in Litauen, bei der die deutschen Menschheitsverbrecher über kontinuierliche Unterstützung litauischer Helfershelfer verfügten. Estland stellte - bei einer Vorkriegsbevölkerung von rund 1,2 Millionen Menschen - rund 60.000 Freiwillige für den NS-Kampf gegen die Sowjetunion, Lettland - mit 1,8 Millionen Einwohnern - gut 100.000. Einheimische Waffen-SS'ler werden heute im Baltikum mit Denkmälern und mit Gedenkmärschen geehrt: als "Freiheitskämpfer" gegen Moskau. Dies entspricht - wie in der Ukraine - der aktuellen Frontstellung des Westens gegen Russland. ex.klusiv

  • Rückzug

    Der deutsche Handelskonzern Lidl ist mit seinen Expansionsplänen in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen gescheitert. ex.klusiv

  • Deutsche Jäger

    BERLIN/TALLINN/MOSKAU (Eigener Bericht) - Bei einem Funktionärstreffen der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) in Estland hat die Vorfeldorganisation der deutschen Außenpolitik ihre baltische Minderheitenarbeit intensiviert. Die als "Lageerkundung" bezeichneten Aktivitäten fanden Ende September statt und erweitern das Konflikttableau der deutschen Minderheitenspezialisten in den ehemaligen Gebieten der UdSSR. Die dort verbliebene Bevölkerung russischer Sprache ist starken Anfeindungen ausgesetzt und eignet sich für Spannungsstrategien zum Nachteil Moskaus. Gemeinsam mit der Regierung in Tallinn drohen die FUEV-Partner Estlands dem russischen Nachbarn "Schadensersatz"-Forderungen an. Die völkische Ethno-Propaganda der sogenannten Deutsch-Balten ("Volksgruppe") reicht "über die Grenzen nach Kaliningrad und Weißrussland". ex.klusiv

  • BERLIN/RIGA/VILNIUS Die Berliner Außenpolitik stimmt ihre revisionistische Offensive gegen die Gültigkeit zentraler Vereinbarungen der Weltkriegsalliierten mit den baltischen Staaten ab. Nachdem einflussreiche deutsche Außenpolitiker in der internationalen Presse vorgeprescht sind und erklärt haben, die Befreiung vom Nationalsozialismus sei im Baltikum ,,unmittelbar mit neuer Besatzung", ,,Unterdrückung und Unfreiheit"verbunden gewesen, haben die Staatspräsidenten Estlands und Litauens ihre Teilnahme an den Moskauer Feiern zum 9. Mai abgesagt. Der damit verbundene Angriff auf die europäische Nachkriegsordnung (Abkommen von Jalta) wird seit Jahren durch entsprechende Avancen deutscher Außenpolitiker vorbereitet. In der deutschen Presse erklärt der ehemalige litauische Staatspräsident Landsbergis unterdessen, ,,Rußland, in Gestalt der Sowjetunion", sei ,,Verursacher"des Zweiten Weltkriegs gewesen. Lettische Organisationen feiern am kommenden Mittwoch mit offizieller Genehmigung den Gründungstag der lettischen Waffen-SS. ex.klusiv

  • WARSZAWA Die ost- und südosteuropäischen Klientelstaaten Deutschlands nutzen die deutsch-amerikanischen Konflikte, um Unterstützung gegen das offene deutsche Hegemoniestreben zu suchen. Viele europäische Länder ,,würden sich (...) energisch wehren, wenn eine europäische Macht den Führungsanspruch erhöbe", warnt ein prominenter polnischer Außenpolitiker. Beistand erhoffen die Staaten sich offenbar von den Vereinigten Staaten: Es falle ihnen ,,leicht, Amerikas Führungsrolle zu akzeptieren", heißt es. ex.klusiv

  • TALLINN In Estland können einheimische Schülerinnen und Schüler jetzt das deutsche Abitur erwerben. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten die Bildungsministerin der Republik Estland und der deutsche Botschafter in der estnischen Hauptstadt Tallinn am 3. Juni. Wer die Abschlussprüfung der Deutschsprachigen Abteilung des Tallinna Saksa Gümnaasium (Deutsches Gymnasium Tallinn) besteht, besitzt damit - so sieht es das Abkommen vor - gleichzeitig den estnischen Gymnasialabschluß und die allgemeine deutsche Hochschulreife. ex.klusiv

  • TALLINN/BUDAPEST (Eigener Bericht) Bei einer Reise durch die drei baltischen Staaten hat der deutsche Verteidigungsminister Scharping verlangt, dass Litauen, Lettland und Estland ihre ,,rüstungswirtschaftliche Zusammenarbeit"mit Berlin intensivieren. Auch bei Ausbildung und Übungen könne die ,,Kooperation"verstärkt werden, etwa durch ,,Heranführung an das Multinationale Deutsch-Polnisch-Dänische Korps"in ,,Stettin", sagte Scharping. ex.klusiv