• „Wunsch nach klarer Friedenspolitik“

    Interview mit Ulrike Eifler über die Lage der Gewerkschaften unter dem Eindruck der Kriegsvorbereitungen, über den drohenden Sozialkahlschlag und über den energischen Kampf vieler Gewerkschafter für den Frieden.

    WÜRZBURG Über die Lage der Gewerkschaften unter dem Eindruck der aktuellen Kriegsvorbereitungen durch die Bundesregierung sprach german-foreign-policy.com mit Ulrike Eifler. Eifler, Gewerkschafterin in Würzburg, Mitglied im Parteivorstand von Die Linke sowie Mitorganisatorin der „Gewerkschaftskonferenzen für den Frieden“, sieht die Gewerkschaften gegenwärtig unter dem Druck von Deindustrialisierung und Umleitung sämtlicher verfügbaren staatlichen Ressourcen in die Militarisierung von Wirtschaft und Gesellschaft in einer schwierigen Lage. Sie weist allerdings auf die historische Rolle von Arbeitskämpfen bei der Beendigung von Kriegen hin – und auf die Rolle von Gewerkschaften in den Massenprotesten gegen die Hochrüstung in den 1980er Jahren, in den Protesten gegen die Irak-Kriege 1991 und 2003 und international auch gegen den Gaza-Krieg. In Deutschland freilich habe es eine größere Zurückhaltung gegeben. Eifler dringt auf eine enge Einbindung der Gewerkschaften in die Kämpfe gegen Krieg und Militarisierung und warnt, die Unionsparteien orientierten zur Absicherung ihrer Deregulierungspläne „immer stärker auf die AfD“. ex.klusiv

  • « Des ponctions sur les richesses »

    Entretien avec Claude Serfati

    PARIS – german-foreign-policy.com s’est entretenu avec Claude Serfati au sujet du réarmement dans l’Union européenne, du « keynésianisme militaire » et de ses conséquences. Pour Serfati, les dépenses militaires ne sont pas productives « dans le sens de création de richesse » d’un pays ; elles sont plutôt « une ponction ». L’idée que les technologies militaires stimuleraient les technologies civiles est une idée seulement « circonstancielle ». L’espoir que la France « pourrait utiliser son avantage comparatif dans la défense pour compenser sa faiblesse industrielle face à l’Allemagne » a été déçu. Aujourd’hui, « la radicalisation de l’état bonapartiste et l’affaiblissement du capitalisme français » sont « une source de la radicalisation vers l’extrême droite». Serfati est économiste, chercheur associé à l'Institut de recherches économiques et sociales (IRES) à Paris et membre du conseil scientifique d'ATTAC-France. Il est l’auteur de nombreux ouvrages, dont Le militaire. Une histoire française (Paris 2017), L’État radicalisé. La France à l’ère de la mondialisation armée (Paris 2022) et Un monde en guerres (Paris 2024). ex.klusiv

  • „Das ist Militärkeynesianismus“

    Interview mit Andrew Feinstein zu Deutschlands Rolle im internationalen Waffenhandel, zu den Gründen, wieso es eine neue Welle der Militarisierung in Europa gibt, und zu deutschen Waffenlieferungen nach Israel.

    LONDON Über die Rolle deutscher Rüstungskonzerne im internationalen Waffenhandel, über die neue Welle der Militarisierung in Europa und über deutsche Waffenexporte nach Israel sprach german-foreign-policy.com mit Andrew Feinstein. Feinstein, der einst für den African National Congress (ANC) im südafrikanischen Parlament tätig war, ist heute Exekutive Director von Shadow World Investigations, einer gemeinnützigen Organisation, die Recherchen zu groß angelegter Korruption, zu gesetzeswidrigem Verhalten von Unternehmen und zu Militarismus durchführt, dies mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem globalen Waffenhandel. Feinstein ist Autor mehrerer Bücher zum Thema, darunter „The Shadow World: Inside the Global Arms Trade (London 2011, deutsche Übersetzung: „Waffenhandel. Das globale Geschäft mit dem Tod“, Hamburg 2012), „Indefensible: The Seven Myths That Sustain the Global Arms Trade” (London 2012) und „Monstrous Anger of the Guns. How the Global Arms Trade is Ruining the World and What We Can Do About It” (zusammen mit Rhona Michie und Paul Rogers, London 2024). ex.klusiv

  • „Den Triple Lock des neutralen Irland verteidigen“

    Interview mit Anthony Coughlan über Irlands Neutralität, den Triple Lock und die Bestrebungen der irischen Regierung, ihn zugunsten einer Militarisierung nach EU-Modell abzuschaffen.

    DUBLIN Über Irlands Neutralität, über den Triple Lock, der die Neutralität des Landes sichern helfen soll, sowie über die Bestrebungen der irischen Regierung, ihn abzuschaffen, sprach german-foreign-policy.com mit Anthony Coughlan. Coughlan ist Associate Professor Emeritus in Social Policy am Trinity College Dublin sowie Sprecher des National Platform EU Research and Information Centre in der irischen Hauptstadt. Zudem hat er zahlreiche Publikationen über die EU und über die nationale Frage vorgelegt. Coughlan urteilt, bei dem Plan, den Triple Lock abzuschaffen, zielten die irischen Eliten auch darauf ab, sich an den Maßnahmen der EU gegen Russland stärker beteiligen zu können; der Umbau der „Welfare States“ in „Warfare States“ schreite in Irland nicht anders als in den anderen EU-Staaten voran. Coughlan rechnet damit, dass der Widerstand gegen die Abschaffung des Triple Lock weiter zunehmen wird; viele Iren, die „die Kriegstreiberei der EU“ ablehnten, seien nicht bereit, sich den in Brüssel eng eingebundenen Teilen der irischen Eliten zu beugen und ihn kampflos aufzugeben. ex.klusiv

  • (Hans-Rüdiger Minow)

    AACHEN Über die polnischen Forderungen nach Entschädigung für NS-Massenverbrechen sprach german-foreign-policy.com mit Hans-Rüdiger Minow. Minow ist Vorstandssprecher des "Zug der Erinnerung" (ZdE). Im Auftrag des ZdE beriet er polnische und osteuropäische Opferorganisationen, die 2010 in Warschau zusammentrafen, um ihre Sühneforderungen zu beziffern. Rekonstruiert wurden Einnahmen des Deutschen Reiches aus Massendeportationen mit der "Reichsbahn" in die Zwangs- und Vernichtungslager, darunter in das Lager Auschwitz. Die Bahntransporte zugunsten der Berliner Staatskasse betrafen in Polen drei bis sechs Millionen Menschen. Schuldnerin dieser Einnahmen ist die Bundesrepublik Deutschland. ex.klusiv

  • (Dorothee Vakalis)

    THESSALONIKI Über die aktuellen Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Griechenland sprach german-foreign-policy.com mit Dorothee Vakalis. Die ehemalige Pfarrerin der Evangelischen Kirche deutscher Sprache in Thessaloniki ist mit der Organisation NAOMI seit ungefähr sechs Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv. ex.klusiv

  • (Erich Schmidt-Eenboom)

    AACHEN Über die deutsch-türkische Geheimdienstkooperation sprach german-foreign-policy.com mit Erich Schmidt-Eenboom. Schmidt-Eenboom ist Leiter des Forschungsinstituts für Friedenspolitik e.V. in Weilheim und Autor zahlreicher Bücher über den Bundesnachrichtendienst (BND). ex.klusiv

  • No Social Europe

    (John Boyd)

    LONDON german-foreign-policy.com interviewed John Boyd on the position of the British left towards the EU and the so called Social Europe. John Boyd is Secretary of the Campaign against Euro-federalism (CAEF), an organisation oriented towards the labour movement and trade union movement which has been calling for a withdrawal from the EU since it was founded in 1991. ex.klusiv

  • Project Fear

    (Lave Knud Broch)

    LONDON german-foreign-policy.com interviewed Lave Knud Broch about how in the Danish elite's EU supporters sought to convince the Danish people in the runups to various EU referendums in Denmark. Lave Knud Broch is a substitute member of the European Parliament for the Danish People's Movement against the EU. ex.klusiv

  • (Dorothee Vakalis)

    IDOMENI Mehr als 14.000 Flüchtlinge saßen am gestrigen Mittwoch in Idomeni an der gesperrten griechisch-mazedonischen Grenze fest. Über die Lage dort sprach german-foreign-policy.com mit Dorothee Vakalis. Die ehemalige Pfarrerin der Evangelischen Kirche deutscher Sprache in Thessaloniki und ihre Organisation NAOMI sind seit rund fünf Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv. In Idomeni kümmern sie sich um die Nahrungsversorgung und verteilen gemeinsam mit anderen Freiwilligenorganisationen bis zu 13.000 Essensportionen pro Tag. ex.klusiv