• Wichtiger Markt

    WOLFSBURG/BERLIN/BUENOS AIRES (Eigener Bericht) Nach umfangreichen Wirtschaftsgesprächen reisen am heutigen Samstag der Staatspräsident Nestor Kirchner und mehrere Regierungsmitglieder Argentiniens aus Deutschland ab. Buenos Aires befindet sich wegen umstrittener Umschuldungsmaßnahmen im Streit mit dem IWF sowie mit deutschen Gläubigern und sucht die Rückendeckung der Bundesregierung. Berlin wiederum will den deutschen Wirtschaftseinfluss in Argentinien u.a. gegen die Volksrepublik China behaupten, die Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe in dem südamerikanischen Land angekündigt hat, und wünscht Gefälligkeiten seitens der argentinischen Regierung. Wie das Bundespresseamt auf Anfrage bestätigt, will Kanzler Schröder Ende 2005 eine Reise durch mehrere Staaten Lateinamerikas antreten. Der argentinische Staatspräsident hat am gestrigen Freitag die notwendige offizielle Einladung für sein Land ausgesprochen. ex.klusiv

  • BUENOS AIRES/NÜRNBERG Gegen die argentinische Filiale des deutschen DaimlerChrysler-Konzerns ist in Buenos Aires Strafanzeige erstattet worden. Den Mercedes-Managern wird Beteiligung an Verbrechen während der argentinischen Militärdiktatur vorgeworfen. In den Jahren 1976 und 1977 soll das Unternehmen an der Verschleppung und Ermordung von mindestens 14 Betriebsräten beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt bereits seit drei Jahren gegen den damaligen Produktionschef von Mercedes-Benz Argentina, Juan Tasselkraut, wegen Beihilfe zum Mord. ex.klusiv

  • BERLIN/MADRID Die EU will die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit Lateinamerika und der Karibikregion weiter ausbauen. Bundesregierung und Bundestag hatten zuvor darauf gedrängt, die 1999 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft vereinbarte strategische Partnerschaft ,,fortzuschreiben"und die Widerstände in verschiedenen EU-Staaten zu überwinden. US-Analysten sehen in der Kooperation eine ,,new solidarity or 'common front"gegen Washingtons Interessen in der Region. ex.klusiv

  • BUENOS AIRES Nach dem Rücktritt des argentinischen Staatspräsidenten und der Neuberufung einer Übergangsregierung ist Berlin weiter bemüht, das Ausmaß der Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der früheren argentinischen Militärdiktatur im Dunkel zu lassen. Diese Zusammenarbeit war durch den Fall Käsemann bekannt geworden, der jetzt erneut das Auswärtige Amt beschäftigt. Eine Todesschwadron der argentinischen Militärs hatte die deutsche Studentin Elisabeth Käsemann 1977 verschleppt. Die deutsche Botschaft in Buenos Aires war weitgehend untätig geblieben. Frau Käsemann wurde später grausam ermordet. Ihr Vater beschuldigte daraufhin das Auswärtige Amt, es trage an dem Foltertod der Studentin eine nachweisbare Mitschuld. Möglicherweise wäre die Studentin zu retten gewesen, wenn das Auswärtige Amt den Schutz eines Menschenlebens über die hervorragenden Beziehungen zu den argentinischen Militärs gestellt hätte. Der argentinische Schriftsteller Osvaldo Bayer schrieb 1982: ,,Unter den westlichen Ländern war und ist die Bundesrepublik Deutschland der beste Freund und Helfer der Militärdiktatur." ex.klusiv