• Jahrestag

    FRANKFURT AM MAIN/TEHERAN (Eigener Bericht) Mit einer mehrteiligen Geschichtskolportage über den Iran hat das deutsche Fernsehen an das Teheraner Feudalregime der Pahlevis erinnert. Die Schah-Dynastie stand im Sold wechselnder ausländischer Interessenten, die sich die Ressourcen des Landes aneigneten und die Diktatur der Kaiser bezahlten. Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte TV-Melodram zeigt den letzten Pahlevi als sympathischen Herrscher, der unter britischen und amerikanischen Einflüssen leidet. Die Fernsehserie folgt dem Selbstbild der Berliner Außenpolitik, die sich im Nahen Osten als unbelastet anbietet, und verschweigt die deutsche Beteiligung an den bis heute nachwirkenden Pahlevi-Verbrechen. ex.klusiv

  • BERLIN/DÜSSELDORF Der deutsche Kriegsschiffbau wird unter Führung von Thyssen-Krupp konzentriert. Damit soll nicht nur die Aufrüstung der deutschen Marine vorangetrieben, sondern auch der deutschen Rüstungsindustrie zu einer dominierenden Position im europäischen Kriegsschiffsbau verholfen werden. ex.klusiv

  • Bollwerk

    MEXICO CITY Deutschland und Mexiko wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren und damit den übermächtigen Einfluss der Vereinigten Staaten in deren südlichem Nachbarland zurückdrängen. Die mexikanische Regierung unterstützt zudem das Berliner Verlangen nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Bereits im Kaiserreich galt Mexiko der Berliner Außenpolitik als geeignetes ,,Bollwerk"gegen die Expansion der USA in Richtung Lateinamerika. ex.klusiv

  • BERLIN (Eigener Bericht) Der Generalinspekteur der Bundeswehr hat zur ständigen militärischen Einsatzbereitschaft aufgerufen. Die deutschen Soldaten müssten weltweit abrufbar sein und bei ,,(s)chnelle(r) Verfügbarkeit ohne lange Vorbereitungszeit für häufige langdauernde Einsätze"bereitstehen. Wehrpflichtige Zivilisten sollten besser ,,erfasst"werden, um ihre Fähigkeiten in diesen Kriegen zu nutzen, sagte General Schneiderhan. Sein militärischer Aufruf erging kurz vor einem deutschen Parlamentsbeschluss, der die weitere Besetzung des Kosovo verfügte. ex.klusiv

  • SCHWÄBISCH HALL Die Bausparkasse Schwäbisch Hall setzt nach einem Rekordjahr 2003 und dem Markteintritt in China weiterhin auf Expansion im Ausland. In Rumänien nimmt der deutsche Konzern gerade seine Tätigkeit auf, weitere Expansionsschritte in Osteuropa werden derzeit vorbeitet. Die Auslandsexpansion der deutschen Bausparkasse wurde durch eine Novellierung des Bausparkassengesetzes im Jahr 1991 ermöglicht, die unmittelbar nach den Umwälzungen in Osteuropa Auslandsbeteiligungen deutscher Bausparkassen zuließ und so der dominierenden Position von Schwäbisch Hall den Weg bereitete. ex.klusiv

  • KHARTUM/BERLIN In Berlin mehren sich Stimmen für einen Militäreinsatz im Sudan und die anschließende Teilung des Landes. Am heutigen Mittwoch wird der Bundestag über die ,,internationale Verantwortung"für den afrikanischen Staat debattieren, für den morgigen Donnerstag hat die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller, die im ,,Koordinierungsausschuss Humanitäre Hilfe"zusammengefassten Organisationen zu einer Sondersitzung einberufen. Während ein Friedensabkommen in dem Bürgerkriegsstaat offenbar unmittelbar bevorsteht, kritisieren deutsche Medien den Sudan als ,,nationalstaatliches Kunstgebilde"und rufen Erinnerungen an die Aufspaltung Jugoslawiens wach. ex.klusiv

  • Direkter Zugriff

    BERLIN/BONN/PYÖNGYANG (Eigener Bericht) Mit verschiedenen Initiativen sucht Berlin seinen Einfluss in der Koreanischen Volksdemokratischen Republik (KVDR) auszubauen. Am 3. Juni soll ein ,,Informationszentrum"des Goethe-Instituts in Pyöngyang formell eröffnet werden, die deutschen politischen Stiftungen knüpfen ,,vorsichtige Kontakte"zur KVDR. Das Land sei ,,nicht nur in der mittelfristigen Perspektive"ein ,,interessante(r) Markt", müsse sich jedoch ,,zunächst über kleinere Handelsgeschäfte als verlässlicher Partner erweisen", fordern deutsche Wirtschaftsvertreter. Nordkorea gilt als Stützpunkt- und Ergänzungsgebiet für China-Geschäfte. ex.klusiv

  • BONN/WIEN Berlin gerät wegen des deutschen Briefmonopols mit der EU-Kommission in Konflikt. Das Monopol sichert der Deutschen Post Vorteile gegenüber der ausländischen Konkurrenz und ermöglicht dem Unternehmen den Aufbau einer soliden Expansionsbasis. Der ehemalige Staatskonzern setzt unterdessen seine Expansion fort, die in Österreich Befürchtungen vor völliger Abhängigkeit von der deutschen Firmenzentrale nährt: Das Land werde, so heißt es, ,,ein deutsches Bundesland in Sachen Post". ex.klusiv

  • Emanzipation

    BERLIN/AMMAN (Eigener Bericht) Eine außenpolitische Konferenz in der deutschen Hauptstadt wendet sich an die ,,Frauen in der islamischen Welt"und will ihnen ,,positive Rollenmodelle"nahelegen. ,,Im Mittelpunkt"habe dabei die Berufstätigkeit zu stehen, heißt es in den Arbeitsunterlagen des Außenministeriums. Als Vorbilder für ,,beruflich aktive Frauen"werden auf dem Treffen am morgigen Montag Angehörige der arabischen Führungsschichten präsentiert, darunter eine Staatssekretärin der jordanischen Feudaloligarchie. ex.klusiv

  • BERLIN Die morgige Wahl zum höchsten deutschen Staatsamt wird von Auseinandersetzungen über Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Expansionspolitik begleitet. Den konservativen Kandidaten Horst Köhler (CDU) bezeichnen Kritiker wegen seiner Tätigkeit im Internationalen Währungsfonds (IWF) als ,,Schreibtischtäter". Ähnliche Vorwürfe ( ,,Gangster") werden gegen einen parlamentarischen Wahlmann erhoben, weil er als Mitglied der deutschen Besatzungstruppen in Norwegen Todesurteile zu verantworten hat. Die sozialdemokratische Kandidatin (SPD) ist in Kreisen aktiv, die an der deutschen Ostausstülpung führend beteiligt sind. Sie leitet eine ,,Europa-Universität"an der Grenze zu Polen. Ein Dozent der Universität propagierte die Rückgewinnung des deutschen ,,Lebensraums". ex.klusiv