• BERLIN (Eigener Bericht) - Der Widerstand deutscher Hilfsorganisationen gegen ihre militärische Indienststellung im Ausland ("zivil-militärische Zusammenarbeit") erregt den Unwillen führender Politikberater. Die karitativ orientierten Helfer müssten endlich ihre "Vorurteile" gegenüber den Truppen abbauen und "an militärisches Denken herangeführt werden", empfiehlt eine Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die SWP reagiert damit auf vermehrten Unmut der in Afghanistan tätigen Zivilhelfer. Sie fürchten, als Kriegspartei wahrgenommen und entsprechend angegriffen zu werden. Der Sache nach ist diese Befürchtung berechtigt, heißt es in Berlin: Schließlich sei die "entwicklungsfördernde Komponente" zivil-militärischer Zusammenarbeit "der militärischen Funktion nach wie vor untergeordnet". Die Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Zivilisten und Militärs in den vom Westen besetzten Staaten ist gegenwärtig Gegenstand umfassender Debatten in der EU. Die Bundesregierung müsse darauf stärker als bisher Einfluss nehmen, rät die SWP. Zivil-militärische Operationen im besetzten Bosnien-Herzegowina führen zu einer totalen Kontrolle sämtlicher gesellschaftlicher Aktivitäten. ex.klusiv

  • Ressourcenboom

    NOUAKCHOTT/BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Unternehmerkreise wollen im Bergbau Mauretaniens Fuß fassen und bereiten Einstiegsgespräche auf Regierungsebene vor. Bereits in den vergangenen Jahren ist es deutschen Konzernen gelungen, sich gegen die internationale Konkurrenz durchzusetzen und von den mauretanischen Erdölfunden zu profitieren. Jetzt nimmt auch das Interesse an den Eisenerzvorräten des Landes zu. Der Weltmarktpreis ist um bis zu 70 Prozent gestiegen und verspricht bei zunehmender Förderung in den mauretanischen Minen hohe Gewinnspannen. Deutschland gehört zu den größten Abnehmern des hochwertigen Materials. Die Tätigkeit deutscher Firmen in dem nordwestafrikanischen Land gedeiht im Umfeld so genannter Entwicklungshilfe der Berliner Ministerien. Im Gegenzug leistet die Regierung in Nouakchott die von Berlin und Brüssel gewünschte Zuarbeit bei der Abwehr von Armutsflüchtlingen. ex.klusiv

  • Partnerschaft

    Der deutsche Eon-Konzern festigt durch langfristige Verträge über Lieferungen von Erdgas seine Verbindung zur russischen Staatsfirma Gazprom. ex.klusiv

  • Neuer Teilhaber

    Eine russische Staatsbank kauft Anteile des deutsch- französischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS und strebt an, Einfluss auf die Entscheidungen des Unternehmens zu erlangen. ex.klusiv

  • Exportschlager

    Der Export des deutschen Rechts in andere Staaten soll durch eine "nationale Bündelung der Kompetenzen" intensiviert werden. ex.klusiv

  • Verstärkung

    Die Commerzbank expandiert auf dem boomenden russischen Bankenmarkt und beteiligt sich an der Moskauer Promsvyazbank. ex.klusiv

  • Verständnis

    Das deutsche Innenministerium hat dem Rüstungskonzern EADS den Zuschlag für den Aufbau eines digitalen Polizeifunknetzes erteilt. ex.klusiv

  • BERLIN/MAGDEBURG/WEIMAR (Eigener Bericht) - Das europaweite deutsche Reich mittelalterlichen Zuschnitts kann als Modell für den Zusammenschluss der heutigen EU-Staaten gelten. Dies erklärt der Berliner Staatsminister für Kultur, Bernd Neumann. Demnach offenbare erst die Erinnerung an das Heilige Römische Reich deutscher Nation die "innere, historische Folgerichtigkeit" von Gründung und stetiger Erweiterung der EU. Die Äußerungen bereiten die Berliner Feiern zum 50. Jahrestag der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) vor, zu denen Bundeskanzlerin Merkel den deutschen Papst Joseph Ratzinger eingeladen hat. Ratzinger ist engagierter Befürworter der "Reichsidee" und soll in der deutschen Hauptstadt über die "geistigen Grundlagen" Europas sprechen. Die Regierungsoffensive zur Revitalisierung der Reichsidee unterstreicht den deutschen Führungsanspruch in der EU und bestätigt Befürchtungen in Frankreich, Großbritannien und fast sämtlichen Staaten Osteuropas. Teile der deutschen Eliten warnen vor einer allzu offenen deutschen Hegemonialpolitik. ex.klusiv

  • Tödliches Gift

    LEVERKUSEN/NEW DELHI/SHANGHAI (Eigener Bericht) - Der deutsche Bayer-Konzern treibt seine Asien-Expansion mit dem Verkauf hochgefährlicher Pestizide voran und nimmt dabei schwere Vergiftungen der regionalen Landbevölkerung in Kauf. Wie malaysische Fachleute kritisieren, bietet Bayer in Indien und anderen asiatischen Staaten Schädlingsbekämpfungsmittel der WHO-Gefahrenklasse I ("extrem gefährlich"/"hoch gefährlich") an, obwohl dies Normen der Vereinten Nationen (FAO-Kodex) zuwiderläuft und für Menschen tödliche Folgen haben kann. Der Konzern, eines der größten deutschen Chemieunternehmen, ist in Indien Marktführer bei Agrochemikalien. Bei Bayer gilt das Land als einer der meistversprechenden Märkte der Asien-Pazifik-Region, in der die Firma ihre Geschäfte deutlich steigern will. Bereits jetzt erzielt Bayer in dem Gebiet rund 16 Prozent seines weltweiten Umsatzes und tätigt dort seine größten Auslandsinvestitionen. ex.klusiv

  • Thema verfehlt

    Der Abteilungsleiter für Kultur und Medien im Kanzleramt, Hermann Schäfer, hat mit einer Rede in Weimar einen Eklat verursacht. Anstatt des KZ Buchenwald zu gedenken, hatte Schäfer an die Umsiedlung der Deutschen erinnert. ex.klusiv