Der Agrarexportbeauftragte
BERLIN (Eigener Bericht) - "Keine einschneidenden Veränderungen" erwarten Insider von der Amtsführung des neuen Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (CSU). Man rechne damit, dass Müller die Kontinuität zur Politik seines Vorgängers Dirk Niebel (FDP) wahre, heißt es aus dem Ministerium. Niebel hatte einen Schwerpunkt auf die Unterstützung kleinerer und mittlerer deutscher Unternehmen bei der Expansion in ärmere Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas gelegt. Müller kommt aus dem Landwirtschaftsministerium; dort ist er seit 2005 als Parlamentarischer Staatssekretär tätig gewesen und widmete sich vor allem der Exportförderung. Während seiner Amtszeit wuchsen die deutschen Agrarexporte beträchtlich; hält die Entwicklung noch einige Jahre an, dann wird die Bundesrepublik auch in der Agrarbranche Außenhandelsüberschüsse erzielen können. Unter den Exporten leiden immer wieder Produzenten etwa in Afrika; so haben deutsche Hähnchenexporte dazu beigetragen, dass die Geflügelherstellung in einigen afrikanischen Ländern ernsthaft bedroht ist. Als Entwicklungsminister wird Müller allerdings kaum mit deutschen Lebensmittelexporteuren kooperieren, sondern eher mit Konzernen, die Landmaschinen und Pestizide in den Ländern des globalen Südens absetzen wollen - etwa im Rahmen der 2012 vom Entwicklungsministerium mitgegründeten "German Food Partnership".
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