Brüche im Establishment
BERLIN (Eigener Bericht) - Für diesen Sonntag kündigt die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" ihren Gründungsparteitag an. Die Partei fordert "eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes" und setzt sich für "die Wiedereinführung nationaler Währungen", alternativ für "die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde" ("Nord-Euro" etc.) ein. Hintergrund sind gravierende Differenzen im deutschen Wirtschafts-Establishment. Während die mächtigsten Großkonzerne und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) den Euro nach wie vor für ökonomisch vorteilhaft halten, sind zahlreiche Mittelständler und ihre Verbände, darunter etwa der 5.000 Firmen vertretende Verband Die Familienunternehmen, vom Gegenteil überzeugt. Einige aus ihren Reihen unterstützen die "Alternative für Deutschland", die damit - im Unterschied zu früheren Parteiengründungen - auf eine solide Verankerung in Teilen der Einflusseliten bauen kann. Einige ihrer Protagonisten unterhalten Kontakte in ultrarechte Milieus; dies nährt den Verdacht, die Partei könne versuchen, das bisher brachliegende Wählerpotenzial am rechten Rand der bundesdeutschen Gesellschaft anzuzapfen.
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