Ein positives Ungarn-Bild
BUDAPEST/BERLIN (Eigener Bericht) - Eine deutsche Agentur betreibt PR für die ungarische Rechtsregierung. Dies berichten Medien in Budapest. Demnach gehört dimap communications aus Berlin zu einer Gruppe von Unternehmen, die für insgesamt fast eine Million Euro im Ausland ein "korrektes und positives Bild von Ungarn vermitteln" sollen. dimap communications arbeitet unter anderem für die Bundesregierung, für russische Regierungsstellen und für eine Vielzahl weltweit operierender Großkonzerne. Ein Mitarbeiter der Firma hat sich unter anderem als Autor bei der Bundeszentrale für politische Bildung hervorgetan. Zusätzlich erregt es gegenwärtig in Budapest Aufmerksamkeit, dass die Regierung Zeitungen, die als ihr nahestehend eingestuft werden, mit der Abnahme größerer Auflagenkontingente zu erklecklichen Summen unterstützt. Berichte nennen in diesem Zusammenhang eine in Budapest erscheinende Wochenzeitung in deutscher Sprache, deren Herausgeber der Orbán-Regierung mit Artikeln in deutschen Rechtsaußen-Blättern beispringt. Die Medien-Aktivitäten begleiten die Rechtsentwicklung in Budapest, die inzwischen dazu führt, dass Schriften berüchtigter antisemitischer Autoren in den Lehrplan ungarischer Schulen aufgenommen werden. Darunter befinden sich zwei, die 1945 wegen ihrer Nähe zu Ungarns NS-Kollaborateuren ("Pfeilkreuzler") fliehen mussten und mehrere Jahre in Süddeutschland Schutz fanden.
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