Die Antithese zur Moderne (II)

ROM/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit seinem Kampf gegen die Moderne stärkt der deutsche Papst systematisch antidemokratische Kräfte in der katholischen Kirche. Auf Initiative Benedikts XVI. hat der Vatikan der Priesterbruderschaft St. Pius X. vor wenigen Tagen ein abschließendes Integrationsangebot unterbreitet, das im Milieu der Bruderschaft als "Pius-Sieg" beurteilt wird. Die Organisation, der sich weltweit Hunderttausende verbunden fühlen, zählt einen Holocaust-Leugner zu ihrer Führungsspitze. Auch die Personalprälatur Opus Dei, die im faschistischen Spanien gedieh und enge Beziehungen zu diversen Militärdiktaturen unterhielt, befindet sich unter dem derzeitigen Papst im Aufwind. In rechtskatholischen Kreisen in Deutschland entdecke man zur Zeit die "Liebe zur Monarchie", berichtet der Theologe David Berger im Gespräch mit german-foreign-policy.com. Berger war lange selbst im rechtskatholischen Milieu aktiv. Wie er schildert, geht zum Beispiel die Gründerin einer staatlich anerkannten Akademie, die bis heute gute Beziehungen zu Benedikt XVI. unterhält, davon aus, dass nach einer Art göttlicher Intervention "wieder eine christliche Monarchie ersteht, in der wiederum der Adel erneut eine bedeutende Rolle spielen" werde. Teile des deutschen Adels stehen Organisationen des Rechtskatholizismus nahe, etwa dem Opus Dei. Experten nennen die Häuser Habsburg und Guttenberg.

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