Kriegsschiffe für Afrika

BERLIN/PRETORIA (Eigener Bericht) - Deutsche Militärkreise plädieren für die systematische Aufrüstung afrikanischer Kriegsmarinen zum Schutz deutsch-europäischer Interessen. "Gefahren und Risiken in afrikanischen Gewässern beeinflussen in zunehmendem Maße Europa", heißt es in der Fachzeitschrift MarineForum, die vom Deutschen Marine Institut (DMI) herausgegeben wird. So nähmen überall an den Küsten Afrikas Piraterie, Schmuggel und Erdölraub zu. Das müsse sich ändern. Das Fachblatt verweist auf ein Strategiepapier, das die Oberbefehlshaber der europäischen Kriegsmarinen gemeinsam publiziert haben. Darin heißt es, die afrikanischen Staaten sollten ihre Marinekapazitäten ausbauen, um in Zukunft eigenständig gegen die genannten Übel vorzugehen. Tatsächlich hat etwa Südafrika längst begonnen, seine Marine hochzurüsten und gegen Piraterie in benachbarten Gewässern einzuschreiten. Damit entlastet es nicht nur den Handel Europas, es kauft auch Kriegsschiffe bei der deutschen Rüstungsindustrie und leitet damit Gelder, die sonst etwa zur Armutsbekämpfung hätten verwendet werden können, in deutsche Konzernkassen. Wie es bei den Oberbefehlshabern der europäischen Kriegsmarinen heißt, sei man gern bereit, solche Prozesse in Afrika systematisch zu unterstützen.

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