Todsichere Geschäfte

BERLIN/TOKIO (Eigener Bericht) - Deutsche Großbanken finanzieren die Betreibergesellschaft des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima. Dies berichten Umweltschutzorganisationen. Ihren Angaben zufolge haben Deutsche Bank und West LB Anleihen im Wert von 60 Millionen Euro für das Unternehmen Tepco ausgegeben, das für die mutmaßlich größte Reaktorkatastrophe der Geschichte verantwortlich ist. Die Kooperation fand statt, obwohl bekannt war, dass Tepco jahrzehntelang gravierende Störfälle vertuscht und Sicherheitsberichte für die japanischen Behörden systematisch gefälscht hat. Zudem verfolgen deutsche Banken und Konzerne weiterhin Kernenergieprojekte in Gebieten, die als ähnlich erdbebengefährdet gelten wie die Region um Fukushima. Auch an Uranminen, deren Betrieb zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden bei der lokalen Bevölkerung und großflächigen Umweltzerstörungen führt, sind deutsche Kreditinstitute und Unternehmen beteiligt. Die extrem gefährlichen Geschäftspraktiken gehen einher mit gezielter Lobbyarbeit für die Nutzung der Atomenergie und mit aggressiver Anlegerwerbung. So vertreibt die Deutsche Bank ein Wertpapier, dessen Käufern versprochen wird, das "Zukunftsthema Kernkraft über die gesamte Wertschöpfungskette" abzudecken.

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