Die Seekriege der Zukunft
BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Militärkreise bilanzieren den Umbau der deutschen Marine vom Verteidigungsmittel zum global einsetzbaren Kriegsinstrument ("Expeditionary Navy"). Wie es in einer neuen Publikation des Militärgeschichtlichen Forschungsamts heißt, ist dieser Umbau heute recht weit fortgeschritten. Als mögliche Szenarien zukünftiger Auseinandersetzungen werden in der Fachpresse Interventionen nach Art klassischer Kanonenbootpolitik, aber auch zwischenstaatliche Eskalationen genannt. Mit einem "Wiederaufflammen territorialer Streitigkeiten" rechnet etwa der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Kossendey im Polarmeer. Weil das an die Arktis grenzende Grönland zu Dänemark gehört, wären die EU und damit Deutschland in mögliche Auseinandersetzungen involviert. Gegenwärtig baut die deutsche Marine ihre Erfahrungen vor allem mit Hilfe der Piratenbekämpfung aus. Laut Berichten werden tatsächliche oder angebliche Piraten immer wieder in Booten mit recht knappen Treibstoffvorräten auf Hoher See ausgesetzt. Ob sie damit die Küste erreichen können, scheint zumindest im Falle widriger Witterung unklar.
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