Die Qatar-Bahn
QATAR/ABU DHABI/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit starkem Bemühen um politisch-militärische Einflussnahme begleitet Berlin das jüngste Milliardengeschäft eines deutschen Konzerns auf der Arabischen Halbinsel. Die Deutsche Bahn AG hat am gestrigen Sonntag in Qatar ein Abkommen unterzeichnet, das ihr maßgebliche Mitsprache über den Aufbau eines Schienennetzes in dem Golfstaat sichert. In einem ersten Schritt geht es um Investitionen in Höhe von 17 Milliarden Euro. Der Deal ist mit Aussicht auf zukünftige Geschäfte in ähnlicher Höhe auf der gesamten Arabischen Halbinsel verbunden und knüpft an Milliardenaufträge und mehrere umfangreiche Finanzspritzen für deutsche Konzerne aus den Feudalstaaten am Persischen Golf an. Während die Bundesregierung die wirtschaftliche Anbindung der arabischen Ressourcenregion stärkt, setzt sie auch die rüstungstechnische und die militärpolitische Kooperation mit den Golfstaaten fort. Mit den Maßnahmen zielt sie auf eine stärkere Kontrolle des globalen Erdöl- und Erdgasgebiets Nummer eins, aber auch darauf, die arabischen Rivalen des Iran zu bewaffnen. Über die politische Lage unter den Partnern Deutschlands am Golf heißt es, Demokratie habe dort "in der Regel eine negative Konnotation".
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