Große Zeiten

LEIPZIG/MAGDEBURG/WASHINGTON (Eigener Bericht) - Mit der Errichtung eines "technischen Stützpunktes" für militärische Großraumtransporter wird die faktische Umwidmung des Flughafens Leipzig/Halle fortgesetzt. Der Subventionsflughafen (Steuerzuschüsse: über 300 Millionen Euro) war als zivil deklariert worden und wurde zeitgleich für den Kriegsnachschub der Bundeswehr und ihrer NATO-Partner auserkoren. Die im Januar in Betrieb genommene Basis dient der ständigen Bereithaltung mehrerer Maschinen des russischen Typs Antonow 124-100. Sie können bis zu 120 Tonnen Gerät über große Entfernungen transportieren. Hauptsächliches Zielgebiet ist Kabul (Afghanistan), um eine steigende Zahl deutscher Panzer und anderer Großwaffen an die Kampffront zu verlegen. Die Flugstunde kostet 15.000 Euro. Das jetzt eröffnete Leipziger Operationszentrum bestehe aus "zehn Fachlaboren, ausgerüstet mit fast 3000 Geräten", schreibt die Moskauer Presse nicht ohne Stolz über die russische NATO-Beihilfe für den Krieg in Afghanistan. Die erheblichen Summen, die mit den Militärtransporten verdient werden, wecken Begehrlichkeiten der US-Industrie und führen zu politischen Spannungen. Mit wechselnden Auftragsvergaben, mal für Boeing (USA), mal für Antonow (GUS), versucht Berlin als Mittler zu aufzutreten und seine politische Bedeutung auszuweiten.

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