Für Kriegsschiffe nutzbar

LOME/BERLIN/PARIS (Eigener Bericht) - Schweren Vorwürfen sehen sich der deutsche Botschafter in Togo und das Auswärtige Amt ausgesetzt. Wie es in einem in Lomé verbreiteten Zirkular heißt, aus dem german-foreign-policy.com Auszüge veröffentlicht, missachtet Botschafter Grohmann die diplomatischen Usancen und stellt sich in dem westafrikanischen Land "offen auf die Seite der Opposition". Das ungewöhnliche Verhalten des Gesandten, das in weiteren dieser Redaktion vorliegenden Dokumenten kritisiert, von der Berliner Zentrale aber gedeckt wird, gilt Einflusskämpfen zwischen den ehemaligen Kolonialmächten. "Deutschland und Frankreich führen in Togo Krieg", urteilt der Autor einer togoischen Stellungnahme. Dabei kam es im Frühjahr zur Häufung gewalttätiger Übergriffe und offener Umsturzversuche durch einheimische Favoriten der europäischen Mächte. Im April suchte der damalige togoische Innenminister in der deutschen Botschaft Zuflucht und wurde kurz darauf mit einer deutschen Maschine ausgeflogen. Der Minister war bei einem Putschversuch gescheitert. Die deutsche Einmischung in die inneren Angelegenheiten Togos nahmen Unbekannte zum Anlass, die Niederlassung des Goethe-Instituts in Lomé zu verwüsten. Togo gilt wegen seiner deutschen Kolonialvergangenheit als mögliches Einfallstor der Berliner Außenpolitik in die von Paris dominierten französischsprachigen Staaten Westafrikas ("Frankophonie").

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