Die alte Fremdbestimmung

TUNIS/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach dem Sturz ihres langjährigen tunesischen Partners Ben Ali bemüht sich die Bundesregierung um den Ausbau ihres Einflusses auf die Übergangsregierung in Tunis. Außenminister Westerwelle ist am Wochenende nach Tunesien gereist, um den Anspruch Berlins auf die Mitgestaltung der aktuellen Umbrüche geltend zu machen. In dem Land steht neben dem Austausch des politischen Personals eine massive Kräfteverschiebung in der Wirtschaft bevor: Das gesamte Konzernimperium des bislang auch ökonomisch dominanten Ben Ali-Clans steht zur Disposition. Deutsche Unternehmen rechnen mit neuen Expansionschancen. Wie es in Berlin heißt, hoffe man dabei, die französische Konkurrenz wegen ihrer kompromittierenden engen Kooperation mit Ben Ali ausbooten zu können. Dass Europa auch die Übergangsregierung in Tunis längst unter Kontrolle hat, zeigt die vollständige Abriegelung der tunesischen Küsten gegen Auswanderer durch das tunesische Militär, die - auf Druck aus Brüssel - am gestrigen Montag begonnen hat. Diejenigen Teile der Protestbewegung, die auf eine eigenständige demokratische Entwicklung des Landes ohne die alte Fremdbestimmung aus der EU hofften, stehen vor der Niederlage.

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