Subalterne Petenten

LEIPZIG/HALLE (Eigener Bericht) - Für den uneingeschränkten Nachtflugbetrieb des Militär- und Frachtflughafens Leipzig plädieren der Leipziger Oberbürgermeister Jung (SPD) und die tragenden Parteien der Großen Koalition in Sachsen (CDU, SPD). Der Nachtflugbetrieb ist Teil des Nachschubsystems für die Kriege im Irak und in Afghanistan. Ihnen werden über Leipzig im Durchschnitt 1.500 US-Soldaten zugeführt oder aus dem Mittleren Osten in die USA verbracht - täglich. Laut Statistik der "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen" (ADV) werden dieses Jahr etwa 475.00 US-Militärs den sächsischen Flughafen als Tank- und Versorgungsstopp nutzen. Das sind 47 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Hintergrund ist die steigende Kampftätigkeit der in Mittelost operierenden Besatzungstruppen, die mit einer Militarisierung der frontfernen Etappe einhergeht. Gegen die deswegen zunehmenden Belastungen laufen Anrainer des Flughafens Sturm. Allein beim Deutschen Fluglärmdienst (DFLD) gingen im Juni 10.107 Beschwerden ein. Auch der deutsche Frachtriese DHL und Lufthansa Cargo nutzen die Nachtzeiten für den Flugbetrieb. Beide Unternehmen stehen im Verdacht, den US-Nachschub durch Logistikdienste zu ergänzen. Als NATO-Dienstleiter ist das deutsch-russische Unternehmen Ruslan SALIS ebenfalls auf dem Flughafen Leipzig tätig. Am 15. Juli will das Bundesverwaltungsgericht über die Sammelklage mehrerer Anwohner entscheiden. "Wir hoffen zumindest auf einen Teilerfolg", sagt der Sprecher einer Leipziger Bürgerinitiative im Gespräch mit dieser Redaktion, "um die durchgehende Militarisierung der Gesellschaft zu erschweren."

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