Nabucco

BERLIN/TEHERAN/MOSKAU Der EU-interne Streit um die Verschärfung der Sanktionen gegen Iran hält nach den gestrigen Bündnisgesprächen des russischen Präsidenten in Teheran an. Während Paris und Washington auf härtere Boykottmaßnahmen drängen, bemüht sich Berlin, erneute Einschränkungen der Wirtschaftsbeziehungen zu verhindern. Bereits jetzt verzeichnen deutsche Unternehmen schwere Einbußen im Iran und geraten gegenüber der chinesischen Konkurrenz immer stärker in Rückstand. Weitere Nachteile drohen wegen eines eventuellen Rückzugs aus dem Nabucco-Pipeline-Projekt, mit dem Erdgasvorräte aus dem Kaspischen Becken und aus dem Iran in die EU geleitet werden sollen; die iranischen Vorkommen seien "für die Wirtschaftlichkeit des Nabucco-Projektes von großer Bedeutung", heißt es im Deutschen Bundestag. Während die deutsche RWE AG auf einen Einstieg bei Nabucco hofft, fordert Washington die Einstellung der Kooperation mit Teheran. Der Druck aus den USA verschärft die Widersprüche zwischen unterschiedlichen Expansionsinteressen der deutschen Wirtschaft.

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