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BERLIN/WARSZAWA (Eigener Bericht) - Deutschland verweigert den in der Bundesrepublik lebenden Staatsbürgern polnischer Herkunft und Sprache die ihnen zustehenden Minderheitenrechte. "Wir stoßen immer wieder auf eine Wand", beklagt der "Bundesverband Polnischer Rat in Deutschland" auf Anfrage dieser Redaktion. Wegen der Berliner Diskriminierungen haben polnische Politiker gedroht, im Gegenzug Minderheitenprivilegien der deutschsprachigen Bevölkerung in Polen zu überprüfen, sollte Berlin die Erfüllung seiner vertraglichen Verpflichtungen weiterhin nicht ernst nehmen. Seit der Einwanderung großer Kontingente polnischer Arbeiter in das damalige Kaiserreich ignoriert die deutsche Politik den besonderen Rechtsstatus der früheren Migranten und enthält ihren Nachkommen kulturelle wie politische Einflussmöglichkeiten vor. Gleichzeitig verlangt Berlin den Schutz seines vorgeblichen "Deutschtums" in sämtlichen Fremdstaaten, so auch in Polen. Der polnische Wunsch nach Gleichbehandlung wird von der deutschen Außenpolitik mit Hinweisen auf fragwürdige Praktiken der Warschauer Beschwerdeführer erwidert. Die polnische Regierung spiele sich bei ihren östlichen Nachbarn ähnlich auf wie die deutsche in Polen und setze dabei ihre Sprachminderheit ein, heißt es in Berlin. Der Konflikt aktualisiert das Drohpotential einer auf Blutsherkunft fußenden Minderheitenpolitik, die zu den beliebtesten Mitteln der weltweiten deutschen Expansion gehört.

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