BERLIN/SANTIAGO/LA PAZ (Eigener Bericht) Angesichts umfangreicher bolivianischer Verstaatlichungs-Vorhaben bringt die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ihre lateinamerikanischen Filialen und deren Partnerorganisationen gegen die Regierung in La Paz in Stellung. Bolivien hat vor wenigen Tagen ein Wirtschaftsbündnis mit Venezuela und Kuba abgeschlossen und Maßnahmen zur Nationalisierung der Energiebranche eingeleitet, die auch europäische Konzerne betreffen und in Berlin scharf kritisiert werden. Zu Beginn der kommenden Woche wollen hochrangige KAS-Vertreter auf einer zweitägigen Konferenz mit mehreren Staatssekretären und Bundestagsabgeordneten sowie brasilianischen Experten das weitere Vorgehen erörtern. Die Konferenz dient der Vorbereitung auf den Lateinamerika-Gipfel der EU (11.Mai). Dort werden die bolivianischen Wirtschaftsmaßnahmen ("neuer Populismus in Südamerika") im Mittelpunkt stehen. Bestimmende Kreise der deutschen Außenpolitik und die chilenische KAS-Außenstelle wenden sich seit geraumer Zeit gegen die Neuorientierung der bolivianischen Wirtschaftspolitik. Die deutsche Stiftung, in deren Mutterpartei bereits 1973 Sympathien für das Putschregime von Augusto Pinochet laut geworden waren, hat in den 1980er Jahren Kontakte zur damaligen christdemokratischen Opposition in Chile aufgenommen und verfügt heute über hervorragende Beziehungen zu den regierenden Eliten des Landes. ex.klusiv
BERLIN/MADRID Die EU will die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit Lateinamerika und der Karibikregion weiter ausbauen. Bundesregierung und Bundestag hatten zuvor darauf gedrängt, die 1999 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft vereinbarte strategische Partnerschaft ,,fortzuschreiben"und die Widerstände in verschiedenen EU-Staaten zu überwinden. US-Analysten sehen in der Kooperation eine ,,new solidarity or 'common front"gegen Washingtons Interessen in der Region. ex.klusiv
MEXICO CITY Die deutsche Wirtschaft verstärkt ihre Investitionen in Mexiko. Dies ist das Ergebnis des Besuchs einer hochrangigen deutschen Delegation in Mexico City, der neben Bundeskanzler Schröder und Wirtschaftsminister Müller zahlreiche Repräsentanten deutscher Großunternehmen angehörten, darunter Siemens, Volkswagen, BASF, Mercedes Benz, Bayer und Merck. Ziel der Initiative ist es, den USA ihren wirtschaftlichen Einfluss in Mexiko streitig zu machen. ex.klusiv
BERLIN/MEXICO CITY Deutschland weitet seine Minderheitenpolitik jetzt auch auf Zentral- und Südamerika aus und bietet sich als Schutzstaat der ,,indigenen Völker"des Subkontinents an. Um den dortigen ,,Völkern"die Ausübung ihrer ,,Menschenrechte"zu ermöglichen, müßte sich das südliche Amerika ,,öffnen", heißt es in einem Konferenzkonzept des Auswärtigen Amtes (AA). Die Konferenz wird von mehreren südamerikanischen Staaten als ,,Provokation"empfunden. Der Botschafter Ecuadors spricht von einem deutschen ,,Affront". ex.klusiv