Der Krieg und der Euro

Wirtschaftskreise warnen vor Schwächung des Euro durch den Ukraine-Krieg. Russland-Sanktionen gefährden langfristig Stellung des US-Dollar. Russischer Staatsbankrott brächte Banken in der EU Milliardenverluste.

BERLIN/WASHINGTON/MOSKAU (Eigener Bericht) – Deutsche Wirtschaftskreise warnen vor negativen Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine auf den Euro. Weil die EU viel engere Wirtschaftsbeziehungen zu Russland unterhalten habe, sei der ökonomische Schaden des Krieges, so heißt es, für sie viel größer als für die USA; entsprechend gerate die EU-Währung unter Druck. Selbst „Parität zum Dollar“ sei nicht mehr auszuschließen. Beobachter sehen freilich auch die Stellung des US-Dollar als Weltleitwährung langfristig in Gefahr: Dass die USA die russischen Zentralbankreserven eingefroren hätten, könne andere Staaten veranlassen, sich diesem Risiko nicht auszusetzen und ihr Geld anderswo anzulegen, heißt es. Rückwirkungen der Sanktionen auf die westlichen Staaten drohen auch bei einem durch die westlichen Boykotte verursachten russischen Staatsbankrott; dies träfe insbesondere französische, italienische und österreichische, aber auch US-amerikanische Banken. Deutsche Kreditinstitute gelten als vergleichsweise wenig gefährdet; allerdings wird für die gesamte Eurozone eine erhebliche Inflationsdynamik befürchtet.

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