Bayer vor Gericht (II)

BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) - Nach dem jüngsten Glyphosat-Urteil in den Vereinigten Staaten warnen Beobachter vor einer schweren Krise für den deutschen Bayer-Konzern. Bayer sieht sich nicht nur mit potenziell milliardenschweren Strafzahlungen an Menschen konfrontiert, die durch das Pestizid Glyphosat an Krebs erkrankten. Glyphosat hat zudem einen Großteil des Gewinns eingebracht, den der von Bayer übernommene US-Konzern Monsanto erwirtschaften konnte; etwaige Glyphosat-Verbote wären für das deutsche Unternehmen nun ein schwerer Schlag. Nicht zuletzt lässt der dramatische Kursverfall der Bayer-Aktie eine feindliche Übernahme des deutschen Traditionskonzerns möglich erscheinen. Dabei droht der Rechtsstreit in den Vereinigten Staaten tief in den transatlantischen Handelskonflikt hineingezogen zu werden. Nur wenige Stunden nach der Urteilsverkündung in San Francisco verhängte die EU-Kommission eine milliardenschwere Strafe gegen den US-Internetkonzern Google. Schritte gegen US-Internetfirmen gelten wegen des EU-Handelsüberschusses als zentrale Vergeltungsoption im Handelskrieg.

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