Kein neues London

LONDON/FRANKFURT AM MAIN (Eigener Bericht) - Fünfeinhalb Monate vor dem britischen EU-Austritt bleibt der von Berlin erhoffte Umzug zahlreicher Banken aus London nach Frankfurt am Main und der Aufstieg der hessischen Großstadt zum stärksten Finanzplatz Europas aus. Die deutsche Finanzbranche hatte mit dem Brexit zunächst die Hoffnung verbunden, die in London ansässigen Finanzinstitute könnten in hoher Zahl Mitarbeiter aus Großbritannien nach Frankfurt verlegen; die Rede war regelmäßig von einer fünfstelligen Zahl. Tatsächlich sind nach einer aktuellen Recherche bisher nur 630 Finanzjobs aus London auf den Kontinent abgezogen worden. Frankfurt ist zwar auf der Rangliste der globalen Finanzplätze auf Platz zehn aufgestiegen, liegt aber weiter uneinholbar hinter London zurück. Mit dem Versuch, weitere Finanzinstitute zum Wechsel auf den Kontinent zu bewegen, ist laut Einschätzung von Insidern die Weigerung der EU verbunden, gewisse grenzüberschreitende Finanzgeschäfte gegen einen etwaigen "harten" Brexit abzusichern. Das Risiko, das Brüssel dabei eingeht, beläuft sich auf Dutzende Billionen Euro und gefährdet die europäische Finanzstabilität.

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