Vergessene Opfer

KÖLN Anlässlich der erwarteten Urteilsverkündung in einem Entschädigungsverfahren eines Opfers der NS-Zwangsgermanisierung rufen Gedenkinitiativen zu einer Gedenkveranstaltung an diesem Donnerstag auf. Die NS-Besatzer hatten womöglich Hunderttausende Kinder aus den von ihnen okkupierten Ländern verschleppt, weil sie körperliche Merkmale aufwiesen, die den NS-Rassevorstellungen von "Germanen" ("blond, blauäugig") entsprachen. Sie wurden im Reich in "Assimilierungslagern" und in Pflegefamilien ihrer Identität beraubt und "eingedeutscht" - um im deutsch beherrschten Europa den "germanischen" Bevölkerungsteil zu stärken. Viele der Opfer leiden bis heute unter den psychischen Folgen ihrer Verschleppung. Die Bundesregierung weigert sich bislang, Entschädigungen zu zahlen; der heutige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble äußerte einst, im Falle der von den Nazis geraubten Kinder liege kein "Tatbestand einer speziellen Wiedergutmachungsregelung" vor. german-foreign-policy.com dokumentiert eine Mitteilung der Initiative "geraubte Kinder - vergessene Opfer" zu der Gedenkveranstaltung.

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