Vom Feind zum Partner (II)

KAIRO/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit dem geplanten Verkauf zweier U-Boote an die ägyptische Marine setzt die Bundesrepublik ihre Groß-Exporte von Kriegsgerät in die arabische Welt fort. Wie Medienberichte bestätigen, hat Berlin im Grundsatz grünes Licht für die Lieferung der bei HDW in Kiel produzierten Kriegsschiffe nach Kairo gegeben. Damit bedient die Bundesregierung einerseits die ägyptischen Militärs, die seit Jahrzehnten eng mit dem Westen kooperieren - insbesondere mit den USA. Andererseits gilt die Zusage als Angebot an den neuen islamistischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi, seine Muslimbruderschaft in die Zusammenarbeit einzubeziehen. Ein derartiges Bündnis trüge dazu bei, die sunnitisch-islamistischen Spektren der gesamten arabischen Welt gegen den schiitischen Iran in Stellung zu bringen und Teheran mit einer islamistisch-westlichen Front am machtpolitischen Aufstieg zu hindern. Dass er dazu bereit ist, hat Mursi erst vor wenigen Tagen mit einem provokativen Auftritt in der iranischen Hauptstadt bewiesen. Den dazu benötigten partiellen Kurswechsel von der platten islamfeindlichen Agitation des sogenannten Anti-Terror-Krieges zu einer Muslimen gegenüber offeneren Haltung leiten weitsichtige Medien und Think-Tanks auch in Deutschland mittlerweile ein.

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