Die Rentabilität der Kriege
DÜSSELDORF/MÜNCHEN (Eigener Bericht) - Deutsche Rüstungsunternehmen verstärken ihre Bemühungen um Lieferaufträge der US-Streitkräfte. Diese Woche hat der Panzerbauer Rheinmetall aus Düsseldorf mitgeteilt, dass er sich gemeinsam mit Krauss-Maffei Wegmann (München) um die Entwicklung eines neuen Ground Combat Vehicle für die US Army bewirbt. Dies wäre das erste bedeutende Panzergeschäft eines deutschen Rüstungskonzerns in den USA. Zu Wochenbeginn hielt sich der Parlamentarische Staatssekretär im deutschen Verteidigungsministerium Christian Schmidt in Washington auf, um dem deutsch-französischen EADS-Konzern bei seinem Bestreben zu helfen, den Auftrag zur Produktion eines Tankflugzeugs für die US Air Force zu erlangen. In beiden Fällen stehen Milliardenbeträge auf dem Spiel. EADS hat erst kürzlich erklärt, seine Rüstungsgüter stärker als bisher ins Ausland verkaufen zu wollen, um trotz des stagnierenden deutschen Militäretats noch wachsen zu können. Auch Rheinmetall verweist auf die steigende Bedeutung des Rüstungsexports. Besonders umworben ist der weltweit führende Abnehmer von Kriegsgerät, die US Armed Forces. Mit der Zunahme von Rüstungskooperationen mit den USA steigt zugleich die Zahl der deutschen Profiteure von US-Kriegen wie etwa dem Krieg gegen den Irak.
