Zum zweiten Mal
CHANTY-MANSIJSK/BERLIN (Eigener Bericht) - Die Russischen Staatsbahnen (RZD) werden bedeutende Aktienanteile der Deutschen Bahn AG (DB AG) erwerben. Dies wird am Rande des EU-Russland-Gipfels im asiatischen Chanty-Mansijsk bekannt. Im Gegenzug sichern sich die Deutsche Bahn AG und die mit ihr verbundenen Großunternehmen Milliardenaufträge, die beim Ausbau des russischen Schienennetzes anfallen. Hauptprofiteur ist die Siemens AG (Erlangen/München). Die finanzielle Verzahnung zwischen den deutschen und russischen Bahnunternehmen gilt auch der Kontrolle einer Logistik-Brücke nach China, wo die DB AG mit ihrer Sparte "Schenker" bereits erfolgreich tätig ist. Wie beim EU-Russland-Gipfel verlautet, werde das künftige Aktienpaket, dessen Ankauf die RZD in Moskau plant, einen Milliardenbetrag wert sein. Unklarheit besteht über eventuelle Ansprüche auf das DB-Aktienvermögen, das Gewinne des DB-Vorgängers "Deutsche Reichsbahn" einschließt und von NS-Verfolgten eingefordert werden könnte. Die DB-Aktien seien "kontaminiert", da mit hohen finanziellen Risiken aus der "Reichsbahn"-Zeit belegt, heißt es unter Wirtschaftswissenschaftlern.
