Wettbewerbsfähigkeit

WÜRZBURG/BERLIN (Eigener Bericht) - Die deutsche Forschungsministerin kündigt für das heute in Würzburg beginnende EU-Ministertreffen ("Informeller Rat Wettbewerbsfähigkeit") die Einigung auf ein aufwendiges Konkurrenzvorhaben gegen die US-Industrie an. Wie Annette Schavan (CDU) mitteilt, werden die Länder der Europäischen Union in Würzburg die Struktur für ein "European Institute of Technology" (EIT) beschließen und das Projekt beim EU-Gipfel im Juni endgültig verabschieden. Das EIT ist als europäischer Konkurrent gegen die führende technische Universität der Vereinigten Staaten konzipiert, deren Namen es imitiert (Massachusetts Institute of Technology, MIT). Es soll die kontinentale Technologieforschung bündeln und sie - wie das US-Vorbild - unmittelbar den Konkurrenzinteressen der europäischen Industrie unterstellen. Die Auseinandersetzungen um das EIT sind von Rivalitäten zwischen Berlin und Paris geprägt. In Würzburg stehen weitere Initiativen auf der Tagesordnung, die Unternehmen aus EU-Staaten technologische Vorteile gegenüber globalen Rivalen verschaffen sollen. Darunter befindet sich ein deutsches Vorhaben, das darauf abzielt, Wissen und daraus entstehende Handlungsoptionen noch stärker als bisher privaten Interessenten auszuliefern. So steigert es deren Marktmacht und schließt die Bevölkerung von Armutsstaaten vom Gebrauch der Forschungserkenntnisse aus.

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