Berliner Prioritäten (III)

Britische Studie: Festhalten am Versuch, in der Coronakrise kurzfristige Interessen der Wirtschaft zu wahren, hätte zu Hunderttausenden Todesopfern geführt.

BERLIN (Eigener Bericht) - Die EU hat in dieser Woche China bei der Zahl der Covid-19-Infektionen sowie bei der Zahl der Covid-19-Todesfälle überholt. Die Zahl der Infizierten lag am gestrigen Donnerstagabend in den 27 EU-Staaten bei 99.152, die Zahl der Todesopfer bei 4.671. China hingegen konnte gestern erstmals bekanntgeben, die Zahl der Neuinfektionen auf Null gesenkt zu haben. Ursache sind unterschiedliche Strategien im Umgang mit der Pandemie: Während die Volksrepublik wie weitere Staaten Ost- und Südostasiens, etwa Südkorea und Singapur, alles daran setzt, die Ausbreitung des Covid-19-Virus zu stoppen, waren die führenden europäischen Staaten bis vor kurzem darauf aus, im kurzfristigen Interesse ihrer Wirtschaft auf drastische Maßnahmen wie Schulschließungen zu verzichten und die Pandemie lediglich zu verlangsamen. Einer Studie des renommierten Imperial College London zufolge würde das allein im Vereinigten Königreich zu 250.000 Todesopfern führen. Auch Berlin hat einen Kurswechsel eingeleitet, allerdings wertvolle Zeit verloren. Die Folgen wiegen schwer.

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