Der Deal

LONDON/BRÜSSEL/BERLIN (Eigener Bericht) - Auch nach der gestrigen Einigung auf die Modalitäten für den britischen Austritt aus der Union befeuert die EU-27 die Remain-Fraktion im britischen Parlament. Einhellig haben die Staats- und Regierungschefs der Union die Bitte von Premierminister Boris Johnson zurückgewiesen, sich gegen eine erneute Verschiebung des Brexit-Termins auszusprechen. Ein derartiges Votum hätte faktisch die Annahme des Deals durch das Londoner Unterhaus und damit das Ende der Streitigkeiten um den EU-Austritt durchgesetzt. EU-Ratspräsident Donald Tusk lockt die britischen Befürworter eines Verbleibs in der EU mit der Aussage: "Unsere Tür wird immer offen sein." Erleichterte Stellungnahmen sind dagegen aus der deutschen Wirtschaft zu hören. Dort wurden im Falle eines "harten" Brexits Milliardenverluste befürchtet; bereits jetzt ist der Warentausch mit Großbritannien, das einst fünftwichtigster Handelspartner der Bundesrepublik war, empfindlich eingebrochen. Sollte der Deal am morgigen Samstag im britischen Parlament scheitern, dann freilich, heißt es, bestünden die Risiken fort.

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