Die Schlacht um Mossul (V)

BERLIN/MOSSUL (Eigener Bericht) - Die Zahl ziviler Todesopfer bei den Luftangriffen der westlichen Kriegskoalition gegen den IS steigt dramatisch weiter. Laut der Organisation Airwars sind in der Schlacht um Mossul, an der sich die Bundeswehr mit Tank- und Aufklärungsflugzeugen beteiligt, mindestens 900 bis 1.200 Zivilisten durch Bombardements westlicher Streitkräfte ums Leben gekommen, vermutlich sogar erheblich mehr. Die Organisation Iraq Body Count geht von deutlich über 1.100 zivilen Todesopfern im März und April allein in West-Mossul aus. Auch im syrischen Raqqa sind laut Airwars bislang über 700 Zivilisten durch westliche Luftangriffe zu Tode gekommen. Die Aussichten für die Zeit nach dem militärischen Sieg über den IS sind düster: Wie die Entwicklung in anderen dem IS entrissenen Städten zeigt, geht der Wiederaufbau mangels ausreichender Hilfsgelder nur schleppend voran; der IS setzt seine Terrorkampagne im Untergrund fort, während willkürliche Repression gegen Sunniten ihm erneut Kämpfer zuzutreiben droht. Die Bundesregierung hat Hilfe angekündigt; tatsächlich reichen die Mittel jedoch lediglich aus, um die erneute Flucht Hunderttausender nach Europa zu verhindern.

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