Die Hauptprofiteure des Jemen-Kriegs

BERLIN/RIAD/SANAA (Eigener Bericht) - Der Jemen-Krieg Saudi-Arabiens, des wichtigsten Verbündeten der Bundesrepublik in Mittelost, erhöht die Gefahr neuer Terroranschläge in der EU. Dies geht aus Analysen von Experten und aus Stellungnahmen des Auswärtigen Amts hervor. Demnach profitieren vor allem Al Qaida und der "Islamische Staat" (IS/Daesh) von dem Krieg, weil sie den weitgehenden Zerfall der staatlichen Strukturen im Jemen nutzen können, um dort eigene Herrschaftsgebiete zu konsolidieren - als Basis für Attentate im Westen. Deutschland und die übrigen NATO-Hauptmächte lassen Saudi-Arabien im Jemen bislang gewähren, weil Riad sich gegen Teheran in Stellung bringt und damit den iranischen Aufstieg im Mittleren Osten bremst. Dabei ist der Jemen nur das letzte unter mehreren Ländern, in denen Interventionen der westlichen Mächte oder ihrer Verbündeten durch die umfassende Zerstörung staatlicher Strukturen ausgedehnte Freiräume für Jihadisten schufen, die diese letztlich nutzen konnten, um mörderische Anschläge zu planen und durchzuführen. Weitere Beispiele sind Afghanistan, Libyen und Syrien.

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