Modernes Strategieverständnis (I)

BERLIN (Eigener Bericht) - Das Bundesverteidigungsministerium bindet zahlreiche zivile Experten in die Erarbeitung seines neuen Weißbuchs zur Zukunft der deutschen Streitkräfte ein. Entsprechende beratende "Arbeitsgruppen" sind vorrangig mit führenden Vertretern aus Wissenschaft, Think-Tanks, Lobbyorganisationen der Rüstungsindustrie, Politik und Medien besetzt. Begründet wird dies mit dem Konzept der "vernetzten Sicherheit", das nicht mehr zwischen innen- und außenpolitischen "Bedrohungen" unterscheidet, sondern einen "gesamtstaatlichen Ansatz" bei Militäroperationen vorsieht. Erklärtes Ziel ist es daher, die "Kooperation" zwischen Ministerien, Behörden und Nicht-Regierungsorganisationen entscheidend zu "verbessern" - ein Vorhaben, das den beauftragten Experten zufolge etwa während des Interventionskrieges in Afghanistan "nicht konsequent genug umgesetzt wurde". Darüber hinaus soll die Einbindung ziviler Spezialisten dazu beitragen, die deutsche Bevölkerung für ein forciertes "Krisenmanagement jenseits des Bündnisgebietes" der NATO zu gewinnen. Ergebnis müsse ein "großer Konsens" über die zukünftigen weltpolitischen Aufgaben der Bundeswehr sein, heißt es.

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