Back to the roots

BERLIN/WARSCHAU (Eigener Bericht) - Ein langjähriger, bestens vernetzter Funktionär verschiedener "Deutschtums"-Organisationen ist neuer Beauftragter der Bundesregierung "für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten". Hartmut Koschyk (CSU), in dessen Arbeitsbereich auch die Unterstützung der deutschsprachigen Minderheit Polens fällt, ist bereits in den 1980er Jahren als Bundesvorsitzender der Schlesischen Jugend tätig gewesen. In dieser Funktion war er an der Gründung einer Organisation beteiligt, die zur Stärkung des "Deutschtums" subversiv in Polen tätig war und gezielt illegale Aktivitäten begleitete. 1994 übernahm Koschyk den Bundesvorsitz im "Verein für das Deutschtum im Ausland" (VDA), der Berührungen zur extremen Rechten aufweist. Einer von Koschyks VDA-Kollegen ist als Autor einer Schrift hervorgetreten, in der er dem polnischen Staat der Zwischenkriegszeit "imperialistische Absichten" gegenüber dem Deutschen Reich andichtet und dem im Abwehrkrieg gegen NS-Deutschland befindlichen Polen für September 1939 "unbeschreibliche Grausamkeiten" gegenüber Angehörigen der deutschsprachigen Minderheit unterstellt; als Quelle dient ihm ein NS-Propagandamachwerk. Mit Koschyk hat die Bundesregierung erstmals einen Minderheiten-Beauftragten ernannt, der dem Deutsch-Polnischen Grenzbestätigungsvertrag von 1991 seine Zustimmung verweigert hat.

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