In einer bipolaren Welt

HAMBURG (Eigener Bericht) - Vorfeldorganisationen der Berliner Außenpolitik diskutieren über eine mögliche militärische Eskalation der Spannungen in Ostasien und eine eventuelle Beteiligung Deutschlands an eskalierenden Konflikten zwischen den USA und China. Gegenwärtig stünden militärische Aktivitäten der Bundesrepublik in Ost- und Südostasien nicht zur Debatte, erklärte der außen- und sicherheitspolitische Berater der Bundeskanzlerin, Christoph Heusgen, vor kurzem auf einer Tagung der Hamburger Körber-Stiftung. Auf derselben Tagung wies ein US-Experte darauf hin, dass Washington eine stärkere deutsche Anteilnahme an den Streitigkeiten im Regionalumfeld Chinas wünscht. Die Körber-Stiftung, die sich bereits seit längerer Zeit schwerpunktmäßig mit Asien befasst, ist vor zwei Jahren in einem Polit-Experiment zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bundesrepublik im amerikanisch-chinesischen Konflikt spätestens dann völlig offen Partei für die USA ergreifen müsse, wenn er eskaliere. Seit den jüngsten militärischen Machtdemonstrationen Japans und der USA im Streit um die Diaoyu-/Senkaku-Inseln ist eine solche Eskalation ein Stück greifbarer geworden.

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