Die Strategie der Pazifik-Allianz

BERLIN (Eigener Bericht) - Berlin intensiviert seine Beziehungen zur neuen lateinamerikanischen "Pazifik-Allianz" und verstärkt damit Spannungen auf dem Subkontinent. Die Pazifik-Allianz, ein Zusammenschluss von vier Pazifik-Anrainern in Lateinamerika, ist neoliberal orientiert und über Freihandelsabkommen eng mit EU und USA verbunden. Sie erstarkt zur Zeit recht rasch und bedroht auf lange Sicht unter anderem die Stellung Brasiliens, der bislang stärksten Wirtschaftsmacht des Subkontinents. Vor allem aber richtet sie sich gegen das lateinamerikanische ALBA-Bündnis um Venezuela, das sich um eine eigenständige Entwicklung inklusive einer stark sozial orientierten Politik bemüht. "Die Strategie der Pazifik-Allianz" sei "nicht nur kommerziell", sie sei darüber hinaus auch "eine politische und militärische Strategie, die den Washington Consensus wieder in Kraft setzen soll", urteilt ein Minister des ALBA-Mitglieds Bolivien. Die Bundesrepublik hat zu Monatsbeginn Beobachterstatus bei der Pazifik-Allianz erhalten, die deutsche Wirtschaft baut die Geschäfte mit ihr aus. Abgesehen davon, dass sie die Spannungen in Lateinamerika verstärkt, bereitet die Allianz die Positionen des Westens im Jahrhundert-Konflikt zwischen China und den USA mit vor.

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