Die Thukydides-Falle

BERLIN/BEIJING (Eigener Bericht) - Die Berliner Debatte über mögliche militärische Konfrontationen zwischen dem Westen und der Volksrepublik China dauert an. Manche Experten verträten die Ansicht, dass die Bemühungen des Westens, "den chinesischen Aufstieg aufzuhalten und ihn zu verlangsamen", sich nicht nur in der "Stärkung regionaler Verbündeter" in Ost- und Südostasien erschöpfen werde, heißt es in einer aktuellen Publikation der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Zumindest die Vereinigten Staaten könnten durchaus "in einen direkten Konflikt mit China um die Hegemonie im asiatisch-pazifischen Raum" treten, "der aller Wahrscheinlichkeit nach mit kriegerischen Mitteln ausgetragen werden würde". In Aufrüstung sowie militärisches Training der ost- und südostasiatischen Verbündeten des Westens ist auch Deutschland zunehmend involviert. Auch wenn es nicht zu einem Krieg kommen sollte, sei auf jeden Fall "ein verschärfter Sicherheitswettbewerb" rings um den Pazifik zu erwarten, bekräftigt ein Politikwissenschaftler von der Münchener Bundeswehr-Universität. Die Bundesakademie für Sicherheitspolitik, der zentrale militärpolitische Think-Tank der Bundesregierung, hat sich im Juni umfassend mit der Aufrüstung Chinas befasst - und Szenarien für bewaffnete Konflikte unter Beteiligung Chinas diskutiert.

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