Revisionistische Lügen (II)

SOBIBÓR/DEN HAAG/BERLIN (Eigener Bericht) - Zu deutlichen Worten internationaler Kritik an der Bundesregierung kam es bei den gestrigen Feierlichkeiten zu Ehren der Opfer des NS-Vernichtungslagers Sobibor im heutigen Polen. Die Feiern galten den über 200.000 Ermordeten, unter denen etwa 20.000 deutsche Juden waren. Das Auswärtige Amt hatte behauptet, deutsche "Internierte" hätte es in Sobibor nicht gegeben, sodass eine finanzielle deutsche Beteiligung am dortigen Museumsneubau obsolet wäre. In Gegenwart des diplomatischen Corps, das aus Warschau angereist war, und hochrangiger Regierungsvertreter aus Israel, der Slowakei, Polen und den Niederlanden wurde die Bundesregierung wegen ihrer Leugnungsversuche öffentlich bloßgestellt. Auch Berlin habe sich an den Kosten der Erinnerung zu beteiligen, da in Sobibor auch eigene Staatsbürger ermordet wurden, sagte der stellvertretende polnische Kulturminister Piotr Żuchowski. Wie Żuchowski griff auch der niederländische Regierungsvertreter die Haltung der Bundesregierung an.

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