Der wichtigste Staat in der EU

BERLIN/TEHERAN (Eigener Bericht) - Berliner Außenpolitiker beanspruchen eine hervorgehobene Rolle bei der Annäherung zwischen dem Westen und Iran. Wie der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer erklärt, habe er bereits im Frühjahr 2010 Washington ein Verhandlungsangebot aus Teheran zur Lösung des Atomstreits überbracht; das iranische Regime habe damals vorgeschlagen, den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble als Vermittler einzusetzen. Bei den aktuellen Gesprächen rund um Irans Atomprogramm wird der Außenbeauftragten der EU, Catherine Ashton, und ihrer deutschen Stellvertreterin Helga Schmid eine zentrale Bedeutung zugeschrieben. Schmid hat im Auswärtigen Amt Karriere gemacht und war vor ihrem Wechsel nach Brüssel zur EU als Büroleiterin von Außenminister Joseph Fischer tätig. Irans Präsident Hassan Rohani bekennt im Gegenzug, Deutschland nehme in der Politik seines Landes gegenüber der EU eine herausragende Stellung ein. In Berlin wird die neue Annäherung zwischen dem Westen und Iran dementsprechend begrüßt. Berliner Mittelost-Experten weisen darauf hin, dass sie, sollte sie zu einem Erfolg führen, mit weitreichenden geostrategischen Verschiebungen verbunden wäre. Dies könnte zunächst Syrien betreffen.

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