Lektionen für den nächsten Krieg

KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Außenpolitik-Spezialisten bilanzieren den Krieg in Afghanistan und ziehen daraus "Lektionen" für künftige militärische Interventionen. Während der Abzug der Bundeswehr vom Hindukusch auf Hochtouren läuft und die Debatte über die zukünftige westliche Militärpräsenz in Afghanistan noch andauert, beschreibt die scheidende sicherheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Elke Hoff, eklatante Versäumnisse in der Besatzungspraxis der NATO und der mit ihr verbündeten Truppen. Demnach sind diverse Maßnahmen gescheitert, weil der Westen es schlicht nicht für nötig hielt, genug "Zeit und Geduld" aufzubringen, oder weil man eine ausreichende "Kenntnis und Beachtung der kulturellen Besonderheiten des Landes" als überflüssig betrachtete - im Rahmen eines Krieges mit zahllosen Todesopfern und schwersten Eingriffen in das Leben der Menschen im Kriegsgebiet. Hoff macht Verbesserungsvorschläge für künftige Kriege. Demnach müsse man sich bessere Kenntnisse etwa über "Aufbau, Zahl und Strukturen" der lokalen Bevölkerung aneignen - womöglich per Durchführung eines "Zensus". Vor allem aber solle die Kooperation zwischen Militär und Hilfs- sowie Entwicklungsorganisationen deutlich intensiviert werden - schon vor dem nächsten Krieg.

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