Traditionsreiche Hochtechnologie
MÜNCHEN/OTTOBRUNN (Eigener Bericht) - Bundeswehr, Rüstungsindustrie und zivile Hochschulen errichten eine neue Forschungsinstitution auf dem Gelände einer ehemaligen militärischen NS-Versuchsanstalt. Der "Bavarian International Campus Aerospace and Security" (BICAS) soll der Entwicklung sowohl autonom agierender Kampfdrohnen als auch "ziviler Sicherheitstechnik" dienen. Erklärtes Ziel ist die Umsetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung in "marktreife Produkte" zwecks Sicherung der deutschen "Innovations- und Technologieführerschaft". Daneben geht es den beteiligten Waffenschmieden nach eigenen Angaben insbesondere um die Rekrutierung wissenschaftlichen Nachwuchses und um die "Weiterbildung von einschlägigen Fachkräften". Verwiesen wird zudem auf die "Tradition" des "weltweit einzigartigen" Campusstandortes: Während des Zweiten Weltkriegs befand sich hier die unter der Ägide des Messerschmitt-Konzerns errichtete "Luftfahrtforschungsanstalt München", die Triebwerke für Kampfflugzeuge entwickelte. Die notwendigen Bauarbeiten mussten Häftlinge des KZ Dachau verrichten - angetrieben durch Misshandlungen der SS-Wachmannschaft.