Praeceptor Europae

BERLIN (Eigener Bericht) - In Berlin mehren sich Warnungen vor einer Zunahme von Unruhen bei südeuropäischen Protesten gegen die deutschen Krisen-Spardiktate. Der Unmut über die deutsche Politik, der bereits vergangenes Jahr von Regierungsberatern aufmerksam und mit Sorge beobachtet wurde, wächst in Südeuropa und tritt bei Teilen der jeweiligen nationalen Eliten, aber auch bei Massendemonstrationen immer offener zutage. Der deutsche Außenminister warnt, "die Fliehkräfte in Europa" seien "noch nie so groß" gewesen wie heute. Ein Berliner Politikwissenschaftler äußert, es sei höchst gefährlich, den gegen die deutsche Dominanz gerichteten Unmut "achselzuckend oder gar arrogant" zu missachten: Die Bundesrepublik werde zweifellos dafür "die Rechnung präsentiert bekommen". Wolfgang Merkel, Professor an der Humboldt-Universität, rät zu einem vorsichtigeren Vorgehen: "Am deutschen Sparwesen wird die Europäische Union sicherlich nicht genesen." Die Brisanz der Entwicklung wird durch eine aktuelle Analyse der International Labour Organization (ILO) verdeutlicht. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in der EU zu umfassenden sozialen Unruhen kommt, seit Beginn der Krise deutlich gestiegen.

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