Ganz egal, wer gewinnt

WASHINGTON/BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Polit-Beobachter rechnen unabhängig vom Ausgang der amerikanischen Präsidentenwahl nicht mit einem Kurswechsel in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten. "Im Grunde ist es einerlei, wer gewinnt", urteilt ein Experte von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP): Die "enormen wirtschaftlichen Probleme" des Landes ließen dem nächsten US-Präsidenten "kaum Handlungsspielraum". Auch bei der Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU heißt es, in der künftigen US-Außen- und Militärpolitik sei "eher mit Kontinuität als mit Veränderungen zu rechnen". Die aggressive Rhetorik des republikanischen Kandidaten Mitt Romney dürfe man "guten Gewissens als Wahlkampfgebell verbuchen". Einig sind sich Beobachter darin, dass Romney ganz wie Obama die US-Präsenz im ost- und südostasiatischen Umfeld Chinas verstärken würde. Auch könne man davon ausgehen, dass er den Drohnenkrieg des demokratischen Präsidenten weiterführe, sollte er die Wahl gewinnen. Militärschläge gegen Iran würden beide wohl gleichermaßen befehlen, falls Teheran nuklear aufrüste, urteilt die Adenauer-Stiftung; darauf müsse Berlin sich einstellen.

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