Im Rebellengebiet

DAMASKUS/BERLIN/PARIS (Eigener Bericht) - Innerwestliche Rivalitäten begleiten den Kampf Berlins um Einfluss in den von Aufständischen kontrollierten Gebieten Nordsyriens. Berichten zufolge hat Frankreich begonnen, unmittelbar vor Ort Aufbaumaßnahmen zu unterstützen. Die Zeit dränge; man müsse nun ebenfalls im Rebellengebiet tätig werden, heißt es im Auswärtigen Amt. In dem Ministerium arbeitet ein Angestellter der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Namen der Staatengruppe "Friends of Syria" an entsprechenden Konzepten; dank seiner Arbeit werde die KfW bei den Aufständischen "sicher in Zukunft irgendwann gefragt sein", wird der Deutsche zitiert. Wie er berichtet, halten er und andere mit der Nachkriegsplanung befasste Kreise zum "Office of Syrian Opposition Support" in Istanbul Kontakt, in dem ein Untergrundnetzwerk syrischer Rebellen durch US-amerikanische und britische Kräfte ausgerüstet und instruiert wird. All diese Maßnahmen basieren auf einer Selbstermächtigung durch die "Friends of Syria" und entbehren jeder rechtlichen Grundlage. Dabei rechnen selbst Insider nicht mit einem raschen Sieg über das Regime. "Vor zwei, drei Monaten waren viele Beobachter noch davon ausgegangen, dass das Regime bald fallen wird", berichtet der Berliner KfW-Fachmann: "Jetzt herrscht bei der Prognose über einen Regimewechsel eher Zurückhaltung."

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