Historische Exkurse

BERLIN/ESPELKAMP (Eigener Bericht) - Kurz vor seiner diesjährigen Zentralveranstaltung zum "Tag der Heimat" in Berlin bietet der Bund der Vertriebenen (BdV) zum wiederholten Male einem Leugner der deutschen Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg öffentlichen Raum. Vor dem 1. September 1939 hätten starke Kräfte in Polen einen Krieg gegen Deutschland befürwortet und sich Gebietsgewinne versprochen, wird der Hauptredner auf der BdV-Regionalveranstaltung zum "Tag der Heimat" am vergangenen Sonntag in Espelkamp (Nordrhein-Westfalen) zitiert: "Die polnische Regierung trägt eine Mitverantwortung". Der Redner wurde vom örtlichen BdV in Kenntnis seiner revisionistischen Ansichten eingeladen, um über die Entstehung der deutsch-polnischen Grenze zu sprechen. Sein Auftritt ist beileibe kein Einzelfall: BdV-Funktionäre, die Zweifel an der deutschen Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg erkennen ließen oder sonst revisionistische Thesen vertraten, gehören bis heute dem Stiftungsrat der staatlichen "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" an. Der "Tag der Heimat" wird Anfang September bundesweit begangen, um - wie in jedem Jahr - die im Potsdamer Abkommen völkerrechtlich verbindlich festgelegte Umsiedlung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als angebliches Unrecht zu brandmarken.

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