Neben den Toten von Auschwitz
BERLIN (Eigener Bericht) - Im Beisein der deutschen Kanzlerin hat der Bund der Vertriebenen (BdV) am gestrigen Dienstag an zentralem Ort im Herzen Berlins eine neue Ausstellung eröffnet. Das Projekt führt drei Einzelausstellungen zusammen, die der BdV in den letzten Jahren mit Hilfe seiner Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" erstellen lassen hat. Es beschreibt die Geschichte "deutscher Volksgruppen" in zahlreichen Gebieten Osteuropas und ihre Umsiedlung in die heutige Bundesrepublik. Politisch stützt sie damit "Deutschtums"-Aktivitäten in Ost- sowie Südosteuropa, die deutschsprachige Minderheiten zum Einflussinstrument der Berliner Außenpolitik machen; sie manifestiert zudem die deutsche Staatsposition, die Umsiedlung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg sei "Unrecht" gewesen, den östlichen Nachbarstaaten könne deshalb bis heute "Schuld" zugeschrieben werden. Bei seiner Ausstellungspräsentation beruft sich der BdV auf die jahrelange Unterstützung des neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Dem Wissenschaftlichen Beirat der "Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen", die mit Gaucks Namen wirbt, gehört ein Völkerrechtler an, von dem es in der konservativen Presse heißt, er stehe "in die Nähe rechtsextremer Kreise."