Ende im Gemetzel (II)

TEHERAN/BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) - Die deutsche Debatte über einen Überfall auf Iran dauert an. Während hochrangige Berliner Politiker vor einem Militärschlag Israels oder der USA warnen, heißt es in konservativen Medien, Luftangriffe auf iranische Atomanlagen seien zwar riskant, hätten jedoch "gute Erfolgsaussichten". Regierungsberater versuchen die widersprüchlichen Interessen mit dem Hinweis zu versöhnen, nur die tatsächliche Vorbereitung eines Krieges könne zu einem Maß an Druck führen, das groß genug sei, um eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts zu ermöglichen. Als Mittler für eine solche Lösung stehe Deutschland bereit, heißt es; Berlin nehme dabei eine exklusive Stellung ein und gelte als "wichtiger Ansprechpartner". Auch in den USA hält die Kriegsdebatte an. Dabei wird nicht verschwiegen, dass im Mittelpunkt der Auseinandersetzung westliche Hegemonialinteressen stehen. Die Washingtoner Administration hat sich öffentlich darauf festgelegt, den Bau einer iranischen Atombombe gegebenenfalls auch militärisch zu verhindern; zur Diskussion steht vor allem, ob schon in naher Zukunft Luftangriffe gestartet werden sollen.

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