Eine Untergrundarmee
BERLIN (Eigener Bericht) - Recherchen im Umfeld der Neonazi-Terrorgruppe NSU liefern neue Hinweise auf Verbindungen zu einem berüchtigten Rechtsterroristen der 1970er Jahre. Demnach haben Jenaer Neonazis, die im Verdacht stehen, den NSU unterstützt zu haben, nach einem Treffen mit dem einstigen Chef der "Wehrsportgruppe Hoffmann" über Sprengstoffe und "Bauanleitungen" diskutiert. Die Polizei habe damals gemutmaßt, es stehe ein Anschlag auf eine Parlamentarierin der Partei "Die Linke" bevor. Mitglieder der "Wehrsportgruppe Hoffmann" haben bereits im Jahr 1980 mehrere Morde verübt; Beobachter wollten darin den Versuch ausmachen, mit einer "Strategie der Spannung" den Ruf nach einem "starken Mann" zu forcieren. Ähnliches versuchte zum damaligen Zeitpunkt der italienische Ableger einer konspirativen Untergrundarmee der NATO ("Gladio"), die auch in der Bundesrepublik tätig war und im Falle eines Einmarschs der realsozialistischen Staaten subversive Aktivitäten entfalten sollte - Sabotage, aber auch bewaffnete Aktionen. Einst kursierten in der Organisation, deren Existenz strikt geheimgehalten wurde und in die bis in die 1980er Jahre mutmaßlich Neonazis eingebunden waren, auch Todeslisten mit den Namen kommunistischer und sozialdemokratischer Politiker.