Folternder Statthalter

ADDIS ABEBA/BERLIN (Eigener Bericht) - Menschenrechtsorganisationen üben zum wiederholten Male scharfe Kritik an einem engen Kooperationspartner der Berliner Außenpolitik. Demnach nutzt das äthiopische Regime, das Berlin gemeinsam mit den USA zur "Ordnungsmacht" am Horn von Afrika aufbaut, nicht nur wegen der Hungersnot gelieferte Nahrungsmittel, um damit die Opposition im Land zu disziplinieren. In den letzten Monaten nehme außerdem die Repression bis hin zu Folter dramatisch zu, heißt es in zahlreichen Berichten. Äthiopien erhält umfangreiche Unterstützung durch die sogenannte deutsche Entwicklungshilfe; auch die Bundeswehr arbeitet mit den Streitkräften des Landes eng zusammen. Im Gegenzug übernimmt das Regime in Addis Abeba Ordnungsaufgaben im Sinne westlicher Interessen etwa in Somalia und Sudan. Künftig soll es auch als Standort für US-Drohnen dienen, die im sogenannten Anti-Terror-Krieg sowie gegen Seeräuber eingesetzt werden - ergänzend zu Operationen, an denen auch Deutschland beteiligt ist.

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